08. Dezember 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Im Streit um Handelsfragen und unfairen Wettbewerb sind die EU und China bei ihrem jüngsten Gipfeltreffen in Peking wieder einen Schritt aufeinander zugegangen.

EU-Ratspräsident Michel, Chinas Präsident Xi und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen stehen nebeneinander vor EU- und China-Flaggen.
EU-Ratspräsident Michel, Chinas Präsident Xi und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. (IMAGO / Xinhua / IMAGO / Huang Jingwen)
Dazu bemerkt das HANDELSBLATT:
"Miteinander sprechen ist immer besser als nur übereinander – das gilt auch fürdie bilateralen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und China. Insofern diente der Besuch der EU-Spitze in Peking nach all dem Wortgeklingel der vergangenen Monate auch einem Selbstzweck. Dennoch hat dieser Gipfel einmal mehr schonungslos offengelegt: So wichtig Europa als Absatzmarkt für chinesische Waren auch sein mag, der politische Einfluss Europas in der Volksrepublik ist und bleibt beschränkt."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE beobachtet:
"Vor allem bekommen die Europäer bei dem Treffen ihre Abhängigkeit vorgeführt. Sicherlich, Kommissionspräsidentin von der Leyen kann mit europäischen Zöllen auf E-Autos aus China drohen. Aber Europas Wirtschaft, und allen voran die deutsche, befindet sich in einer höchst unkomfortablen Situation. Von einem De-Risking, wie es von der Leyen fordert, keine Spur: Fast die Hälfte der Unternehmen geht sogar davon aus, dass China für sie künftig wichtiger ist. Vor allem bei Rohstoffen, die wichtig für die Energiewende sind, sind die Europäer auf China angewiesen."
Der Chemiekonzern BASF steht vor einem Umbau. Die Zeitung RHEINPFALZ aus Ludwigshafen bemerkt.
"Die BASF wird nicht zerschlagen, es werden keine Stücke herausgetrennt, um sie zu verkaufen, es gibt kein neues Sparprogramm, mit dem Arbeitsplätze abgebaut werden. Der Ludwigshafener Chemiekonzern will seine Geschäftsbereiche Agrarchemie, Batteriematerialien und Coatings besser aufstellen im aktuell besonders harten Wettbewerb. Das sind Bereiche, denen das Unternehmen attraktive Gewinne auch in den kommenden Jahren zutraut, wie die BASF am Donnerstag ebenfalls kommunizierte. Diese Gewinne will der Konzern gerne selbst einstreichen."
Mit dem Warnstreik der Lokführer befasst sich die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Die Forderung nach einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich wird von der Bahn zu recht als unerfüllbar abgewiesen. Würde man den 35 Forderungen der Gewerkschaft nachkommen, würden die Personalkosten um 50 Prozent steigen. Welches Unternehmen kann so etwas schultern? GDL-Chef Weselsky wiederum muss liefern. Das ist er seiner kleinen Gewerkschaft schuldig, die nur überleben kann, wenn sie mehr herausholt als die mächtige EVG. Und das ist er sich selbst schuldig: Da seine Ära im kommenden Jahr zu Ende geht, hat er keinen Anlass, auf den letzten Metern schmalspurig aufzutreten."