11. Dezember 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Die Tarifeinigung im öffentlichen Dienst der Länder ist ein Thema in den Wirtschaftskommentaren.

Ulrich Silberbach (l.), Vorsitzender des Deutschen Beamtenbunds, und Frank Werneke, Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, sitzen auf einer Pressekonferenz nebeneinander. Silberbach spricht.
Haben einen Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst der Länder erzielt: Ulrich Silberbach (l.), Vorsitzender des Beamtenbunds dbb und der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke (Archivbild). (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG erläutert:
"Die nun vereinbarte Erhöhung sieht mit elf Prozent optisch hoch aus, ist aber nicht nur wegen der Teuerung angemessen, sondern verteilt sich ja auch auf zwei Jahre. Zu Recht drängte die Gewerkschaft Verdi darauf, dass Beschäftigte mit geringerem Gehalt prozentual die stärkste Anhebung bekommen. Gewerkschaften und Arbeitgeber gehen im öffentlichen Dienst insgesamt vernünftig miteinander um und erreichen so, dass die Beschäftigten endlich mehr Geld bekommen, anstatt die Lohnrunde mit weiteren Streiks ins neue Jahr zu schleppen."
Die BERLINER MORGENPOST stellt fest:
"Für die Arbeitgeber wird der Abschluss zwar teuer. Doch angesichts des Personalmangels und der Unzufriedenheit vieler überlasteter Beschäftigter hat sich die Einsicht breit gemacht, dass allein die Sicherheit der Jobs keine neuen Bewerber mehr anzieht. Der öffentliche Dienst muss mit viel Konkurrenz aus der privaten Wirtschaft mithalten, eben auch bei der Bezahlung. Im öffentlichen Dienst fehlen 300.000 Leute. Die Arbeit muss attraktiver werden."
Themenwechsel. Die Bahncard verschwindet – zumindest als Plastikausweis im Scheckkartenformat, schreibt die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG und führt aus:
"Künftig gibt es sie nur noch digital. Die Bahncard auf dem Handy: Das klingt praktisch. Dennoch sollte die analoge Option erhalten bleiben. Warum? Weil viele ältere Menschen nicht in allen Lebenslagen das Smartphone zur Hand nehmen. Weil nicht nur eine Plastikkarte, sondern auch ein Handy verloren gehen oder vergessen werden kann. Und nicht zuletzt deshalb, weil sich mit einer analogen Option wirklich alle Menschen mitgenommen fühlen."
Die TAGESZEITUNG meint:
"Wir freuen uns also in den Zügen auf leere Akkus, eingefrorene Bildschirme, Bahn-Apps, die aus unerfindlichen Gründen die Bahncard nicht reinladen wollen oder abgestürzt sind, und die entsprechenden Diskussionen. Mobilität ist Teilhabe. Öffentliche Mobilität wird immer wichtiger angesichts von Klimakrise, fortschreitender Versiegelung von Flächen und nötiger Verkehrswende. Die Teilnahme an öffentlicher Mobilität sollte daher so niedrigschwellig wie möglich sein."
Die Bahn stelle die richtigen Signale für eine digitale und umweltfreundlichere Zukunft, finden die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN aus Karlsruhe:
"Wobei die Motivation hier weniger in der Vermeidung von 25 Tonnen Plastikmüll liegen dürfte. In erster Linie wird sich der bundeseigene Transportkonzern die Frage gestellt haben, wie er den digitalen Kundenkontakt weiter vorantreiben kann. Denn dabei geht es um Effizienz und ein Einsparpotenzial in Milliardenhöhe."