
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG erläutert:
"Mit der hohen Fluchtmigration schwand die Aussicht auf eine sinkende Arbeitslosigkeit weiter. Sie steigt nun vielmehr, mit allen Folgekosten. Fast zwei Drittel der Arbeitslosen suchen Helferstellen, da es fürs Fachkräfteniveau vorerst nicht reicht. Die Hoffnung, dem allein mit staatlicher Qualifizierung und Bürgergeld begegnen zu können, wird erkennbar zur Illusion. Abhilfe fällt nun aber leider schwer. Hohe Energie-, Mindestlohn- und Bürokratiekosten treiben jetzt allzu viele jener Betriebe in die Insolvenz, die zuverlässige Anbieter einfacherer Einstiegsarbeitsplätze waren, ob Einzelhändler, Bäcker oder Gastwirte."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER ist der Ansicht, dass die Bundesregierung mit ihrer Finanzplanung die Wirtschaft anhaltend verunsichere:
"So ist unklar, welche staatliche Unterstützung es für die Energiewende künftig geben wird. Das Wachstumschancengesetz, das den Wohnungsbau in Schwung und der Wohnungswirtschaft Steuererleichterung bringen soll, hängt im Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat. So sorgen Bund und Länder für das Gegenteil von dem, was sie erreichen wollen. Investitionen werden verzögert oder gar nicht getätigt. Zu befürchten steht, dass in dieser Gemengelage die Kraft und die Mittel fehlen, den Reformstau in der Infrastruktur, beim Wohnungsbau, bei der Digitalisierung und in der Bildung anzugehen."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER verweist auf die Herausforderungen bei der Arbeitsvermittlung:
"Zur Wahrheit gehört auch, dass in Zeiten immer komplexer werdenden Tätigkeiten Weiterbildungsmaßnahmen nicht jeden fit für den Arbeitsmarkt machen können. Insbesondere Menschen, die ohne Sprachkenntnisse in der Hoffnung auf ein besseres Leben aus Ländern nach Deutschland gekommen sind, wo ihnen selbst eine grundlegende Schulbildung vorenthalten war, können dieses Defizit durch Maßnahmen der Arbeitsagentur nicht mehr kompensieren. In einem Hochtechnologieland wie Deutschland wird die Hürde in den Arbeitsmarkt für diese Gruppe immer höher. Viele werden sie niemals nehmen."
"Machen statt jammern", verlangt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG von den Firmen und unterstreicht:
"Der operative Gewinn der 100 umsatzstärksten deutschen Unternehmen ist in den ersten drei Quartalen 2023 gegenüber der Vorjahresperiode um 32 Prozent gestiegen, auf einen neuen Höchstwert von rund 135 Milliarden Euro. Das vierte Quartal dürfte nicht viel schlechter ausgefallen sein. Das viele Geld ist also da, das die deutsche Wirtschaft benötigt, um digitaler, nachhaltiger und moderner zu werden."