
DIE TAGEZEITUNG kommentiert den Naturkatastrophenreport des Rückversicherers Munich Re. Darin steht, dass Erdbeben, Wirbelstürme, Überschwemmungen, Unwetter und sonstige Naturereignisse im vergangenen Jahr weltweit Schäden von 250 Milliarden Dollar angerichtet haben. Die TAZ folgert:
"Es führt kein Weg daran vorbei, dass sich Privatleute, Unternehmen und allen voran der Staat gegen Schäden wappnen, die durch extreme Wetterereignisse verursacht werden können. Dass die Bundesregierung Hilfszahlungen nach Katastrophen zusagt, reicht nicht – zumal Bürger:innen sich nicht darauf verlassen können, dass bei ihnen Geld ankommt. Die Bundesregierung muss neue Modelle für die Finanzierung von Klimaschäden entwickeln."
Auch die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle an der Saale sieht Handlungsbedarf, aber auf anderer Ebene:
"Der Klimawandel verhandelt nicht - er schlägt zu. Mal trifft es, wie im vergangenen Jahr, glücklicherweise keine Metropole oder dicht besiedelte Region. Aber das ist zufallsbedingt, 2024 kann es anders aussehen. Zu hoffen, dass es den Nachbarn erwischt, aber nicht einen selbst, ist Kapitulation. Die Gegenwehr fängt beim Einbau wasserdichter Kellerfenster an und hört bei einer Police gegen Elementarschäden nicht auf. Das kostet Geld, ein überfluteter Keller ohne Versicherung ist aber teurer. Jeder Einzelne sollte begreifen, dass der Kampf gegen den Klimawandel nicht funktioniert, ohne den eigenen Geldbeutel anzuzapfen."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG geht auf die angekündigte Reform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach ein, der Hausärzten bessere Verdienstmöglichkeiten verspricht:
"Durch das Ende der Budgetierung gewinnen Hausärzte ein ordentliches Maß an Gestaltungsfreiheit beim Praxisbetrieb zurück. Es wurde Zeit. Wenn die Ärzte nun Gestaltungsfreiheit zurückgewinnen, ist das auch ein wichtiger Vertrauensvorschuss, dem sie gerecht werden müssen. Statt einfach nur mehr Patienten aufzunehmen und abzurechnen, muss vor allem das schnelle Abfertigen von Arztbesuchen enden. Dafür braucht es noch weit mehr Praxen und Nachwuchs, vor allem im ländlichen Raum."
"Die Abschaffung der Budgetierung könnte, gepaart mit der anvisierten Entbürokratisierung, ein Weg sein, den Ärzteschwund im ländlichen Raum zu verlangsamen", hofft der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER.
"Nach viel Prügel könnte dieser Vorstoß der Ampel nun wieder etwas freundlichere Reaktionen einbringen. Aber nur, wenn die Vorschläge auch umgesetzt werden. Und wenn es nicht nur bei den Ankündigungen bleibt."