12. Januar 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die amerikanische Börsenaufsicht hat die ersten in den USA notierten börsengehandelten Bitcoin-Fonds genehmigt.

Symbolbild: Bitcoin auf rotem Kreis in Nahaufnahme.
Die amerikanische Börsenaufsicht hat die ersten in den USA notierten börsengehandelten Bitcoin-Fonds genehmigt. (IMAGO / aal.photo / IMAGO / Piero Nigro)
Dazu schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Bitcoin-Anhänger der ersten Stunde können nur die Stirn runzeln. Nach der Finanzkrise herrschte tiefes Misstrauen gegenüber den Banken. Der Traum, der dem Bitcoin-Schöpfer mit dem Pseudonym "Satoshi Nakamoto" vorschwebte, war daher eine digitale Währung, die von Banken und Finanzmärkten unabhängig ist. Eine Währung, die ohne Zwischenhändler auskommt und nur zwischen Menschen gewechselt wird. Niemand, der damit betrügen kann. Übrig geblieben ist mit dem heutigen Tag davon fast nichts. Denn mit dem Einstieg etablierter Wall-Street-Institute wie dem größten Vermögensverwalter Blackrock werden deutlich mehr Käufer zur Verfügung stehen. Zwar wird es nichts daran ändern, dass der Algorithmus dezentral ist. Aber die Machtverhältnisse werden deutlich Richtung Wall Street verschoben."
Die Zeitung ND.DER TAG hält fest:
"Bitcoins sind so etwas wie die Globuli der alternativen Finanzszene. Diese erwartet sich von dem Kryptogeld wahre Wunderdinge wie die monetäre Entmachtung staatlicher Stellen oder der Notenbanken. Dabei entspricht ihre Relevanz an den Finanzmärkten in etwa der Wirkstoffdosis homöopathischer Mittelchen, liegt also gerade so über Null. Mit der Zulassung neuer Produkte auf das Kryptogeld durch die US-Börsenaufsicht wird das letzte bisschen Subversität indes zurechtgerückt. Der elitär-exklusive Anspruch der Weltverbesserung wird noch ein Stück weiter finanzkapitalistisch demokratisiert, so dass jetzt wirklich alle auf Bitcoins wetten können, die dies wollen."
Der SÜDKURIER aus Konstanz blickt auf die Kosten für die Heimpflege:
"Pflegekräfte sollen besser bezahlt werden. Das fordern alle, und zwar zu Recht. Bezahlen müssen das aber vor allem die Heimbewohner. Ihr Eigenanteil steigt und steigt - trotz Kostenbremse. Das führt dazu, dass einige Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet haben, es nicht mehr schaffen, ihren Lebensabend zu finanzieren. Sie werden zu Sozialfällen, wenn nicht Angehörige für sie einspringen. Die Neuerungen des Gesundheitsministers aus dem vergangenen Jahr helfen da wenig. Eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung ist nötig, um hier nachhaltig etwas zu verändern."
Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg hält fest:
"Ja, gute Pflege kostet viel Geld. Und zuletzt ist sie wieder deutlich teurer geworden. Das ist – so seltsam das klingen mag – eine gute Nachricht. Denn das Plus bei den Eigenanteilen, die Bewohner einer Pflegeeinrichtung bezahlen müssen, geht wesentlich darauf zurück, dass nun in der ganzen Republik Pflegekräfte nach Tarifregeln oder vergleichbaren Abmachungen bezahlt werden müssen."