15. Januar 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Thema ist das diesjährige Weltwirtschaftsforum, das am Abend in Davos in der Schweiz beginnt. Das HANDELSBLATT schreibt:

Das Logo des Weltwirtschaftsforums in Davos auf einer Fensterscheibe
Weltwirtschaftsforum in Davos (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Markus Schreiber)
"Davos – das war viele Jahre ein Happening der globalen Eliten. Eliten, die die Weltwirtschaft dominierten und gestalteten und für die die Politik allenfalls ein Hintergrundrauschen darstellte. Heute wirkt das wie ein Anachronismus. Denn heute sind die Wirtschaftslenker Getriebene der geopolitischen Umstände. Treiber sind andere, meist jene Autokraten in Peking, Moskau und Teheran, die von marktwirtschaftlichem Gedankengut nichts halten und politische Freiheit verabscheuen. Es gibt also wahrlich wenig Grund zum Optimismus."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG notiert:
"Nur 2,4 Prozent globales Wachstum prognostiziert die Weltbank für 2024, der Freihandel schwächelt. Der Zeitgeist hat den Protektionismus zur Priorität erhoben, der 'Davos Man' wird zum Getriebenen der Geopolitik. Selbst die USA unter Präsident Joe Biden präsentieren sich heute als Antithese zur Globalisierung: Im neuen 'Washington Consensus' geht es vor allem darum, China einzudämmen, Arbeitsplätze im eigenen Land zu sichern und die Klimakrise zu bewältigen. Die große Bühne des WEF gehört jetzt bis Freitag den Interventionisten, den Anfang macht Chinas Premier Li Qiang. Sein Land flutet gerade den Weltmarkt mit billigen Elektroautos, sehr zum Ärger von Ursula von der Leyen. Die EU-Kommissionspräsidentin geißelt die Staatshilfen als 'unfaire Praktiken', um selbst mit Green Deal, Chips Act und Energiestützen zu antworten – im globalen Subventionshickhack halten die Europäer bislang gut mit."
Und die SCHWÄBISCHE ZEITUNG aus Ravensburg blickt auf die Tourismusmesse CMT, die derzeit in Stuttgart läuft:
"Urlaub steht nach wie vor weit oben auf der Prioritätenliste der Deutschen. Auch wenn weltweit Krisen zunehmen, die Reisesehnsucht bleibt davon nahezu unbeschadet. Wie mittlerweile fast jeder Lebensbereich, wird auch das Reisen einer moralischen Bewertung unterzogen. Es steht sogar besonders im Fokus, weil viele Ziele nur mit irgendeinem mehr oder weniger umweltschädlichen Verkehrsmittel erreichbar sind. Kein Wunder ist die sogenannte Flugscham in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Rund die Hälfte der Deutschen schämt sich, bevor sie ins Flugzeug steigt. Bewusst zu reisen ist gut und wichtig. Die Moralkeule sollte jedoch eingepackt bleiben."