06. Februar 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Ein Thema in den Wirtschaftskommentaren ist die gute Stimmung an den Börsen.

Eine Person hat ein Smartphone mit dem aktuellen Aktienkurs in der Hand
Die hohen DAX-Werte sind ein Thema der Wirtschaftspresseschau. (Unsplash / Wance Paleri)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG analysiert:
"Aktuell schauen die Aktienmärkte mit großem Optimismus auf die nächsten Wochen und Monate. Sie messen der Künstlichen Intelligenz große Wachstumschancen bei, rechnen mit sinkender Inflation, sinkenden Zinsen und steigendem Wirtschaftswachstum. Solch optimistische Phasen bergen kurzfristig viel Potential für Enttäuschungen in sich. Da Geldanlage am Aktienmarkt aber vor allem mit einem langfristigen Blick betrieben werden sollte, ist das Wachstumspotential der Welt viel entscheidender für den Anlageerfolg als kurzfristige Bewertung und Zinsentwicklungen. Und wer hier an das natürliche Streben der Menschen nach Wohlstand glaubt und an die Innovationskraft der Unternehmen auf dem Weg dorthin, der kann mit breit gestreuten Engagements am Aktienmarkt weiterhin nicht viel falsch machen."
Das HANDELSBLATT blickt auf die zahlreichen Streikmaßnahmen bei der Lufthansa - etwa beim Bodenpersonal und dem Tochterunternehmen "Discover Airlines":
"Die Streikwelle, die die Lufthansa derzeit trifft, ist heftig. Daraus aber eine chronische Unzufriedenheit der Belegschaft abzuleiten wäre falsch. Beide Seiten haben gute Argumente. Die Gewerkschaftsvertreter weisen auf die allgemeine Kostensteigerung hin. Zwar ist die Inflationsrate zuletzt gesunken. Doch das bedeutet nicht, dass die Lebenshaltungskosten sinken. Das Management zeigt auf die gewaltigen Investitionen, die es zu stemmen gilt: neue Flugzeuge, Digitalisierung, guter Kundenservice. Einen Kompromiss zu finden wird schwer werden. Weitere Arbeitskämpfe sind wahrscheinlich. Lufthansa ist deshalb aber kein schlechter Arbeitgeber. Das zeigen schon die vielen Tausend Bewerbungen, die Lufthansa derzeit bekommt – trotz eines engen Arbeitsmarkts."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU sieht die europäische Solarbranche durch die Konkurrenz aus China gefährdet:
"Welche Folgen es haben kann, wenn man im Energiesektor zu stark auf Importe setzt und sich dann noch von einem Land abhängig macht, ist bekannt. Stichwort: Erdgas und Russland. Die Theorie, wonach die weltweite Arbeitsteilung automatisch Segen für alle bringt, gilt nicht mehr. Sie setzte voraus, dass alle Regierungen mehr oder minder nach denselben Regeln handeln. Putin hat vorgemacht, wie man Energie als Waffe einsetzt, und wer sagt, dass Peking seine solare Lieferkette nicht als Druckmittel nutzt, wenn es den Konflikt um Taiwan eskalieren sollte? Gefährlich, aber wahr: Xi Jinping kann die europäische Energiewende stoppen, wenn es ihm gefällt. Das alleine sollte Grund genug sein, die EU-Solarindustrie zu stützen."