11. März 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die Streiks in Deutschland sowie die Lage der Wirtschaft stehen im Mittelpunkt. Die AUGSBURGER ALLGEMEINE befasst sich angesichts der angekündigten Arbeitsniederlegungen bei den Flugbegleitern der Lufthansa mit den Auswirkungen von hohen Tarifabschlüssen für die Wirtschaft:

Uniform der Flugbegleiterinnen bei der Lufthansa mit Anstecker und gelbem Halstuch
Am Dienstag und Mittwoch sind die Flugbegleiter der Lufthansa zum Streik aufgerufen. (imago/MIS)
"Wenn die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo maßlose 15 Prozent mehr Gehalt fordert und mit Streiks möglichst viel herausholen will, bedenkt die Organisation nicht die Folgen einer derart radikalen Tarifpolitik: Denn solche vergleichsweise kleinen Gewerkschaften können großen Druck entfalten und Konzernen immense finanzielle Schäden zufügen. Streiken Arbeitnehmervertreter Unternehmen wie die Lufthansa zu für sie schwer verdaulichen Abschlüssen, sind diese gezwungen, an anderer Stelle die Mehrkosten einzusparen."
Der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL ist Thema in der MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der auch die PASSAUER NEUE PRESSE gehört:
"Die Bahn ist eine Dauerbaustelle, die festgefahrenen Tarifverhandlungen zwischen der GDL und der Bahn machen alles nur noch schlimmer. Vieles ist über GDL-Chef Weselsky und seine Nischengewerkschaft geschrieben worden: Die Brutalität und der Wille zur Eskalation hat seiner Klientel die völlige Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft gekostet. Es geht um das Erbe des streitbaren Gewerkschafters. Jetzt muss er diese Frage für sich beantworten: Geht es ihm wirklich um die Bahn, nur um seine Lokomotivführer – oder spürt er auch eine Verantwortung für dieses Land, das die Bahn für die Verkehrs- und Klimawende so dringend braucht? Weselsky, mögen seine Lokomotivführer sagen, macht nur seinen Job. Doch die Bahn ist kein Konzern, der Milliardengewinne einfährt. Sie ist ein marodes Unternehmen."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG blickt auf die Lage der deutschen Wirtschaft:
"Die schlechten Nachrichten aus deutschen Unternehmen nehmen kein Ende. Zuletzt war es der Essener Spezialchemiekonzern Evonik, der mit dem Abbau von 2.000 Arbeitsplätzen aufhorchen ließ - viele davon entfallen auf Deutschland. Bosch, Bayer, BASF, Continental, ZF Friedrichshafen - die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen mit Unternehmen, die in den vergangenen Monaten ähnliche Einschnitte bekannt gegeben haben. Vor allem in der Industrie weht derzeit ein rauer Wind. Es wäre an der Zeit für eine Agenda 2030, die den durch technologischen Fortschritt getriebenen Strukturwandel in ein mutiges Konzept für neue Wachstumschancen einbettet und von überbordender Bürokratie befreit."