Samstag, 27. April 2024

20. März 2024
Die Wirtschaftspresseschau

In einem Brief an seine Mitarbeiter hat der 88-jährige Unternehmer Würth vor einer Protestwahl zugunsten der AfD abgeraten. Dazu schreibt die Zeitung DIE WELT:

20.03.2024
Reinhold Würth, der Unternehmer und Gründer des Schraubenkonzerns Würth, aufgenommen während eines Interviews am 2014.
Reinhold Würth, der Unternehmer und Gründer des Schraubenkonzerns Würth, aufgenommen während eines Interviews am 2014. (picture alliance / dpa / Sebastian Kahnert)
"Die Partei strebe eine 'Demokratur oder gleich eine Diktatur' an, meint Würth: Das Schreiben dürfte an seinen Mitarbeitern nicht so einfach abperlen. Würth kann als einer der erfolgreichsten Unternehmer seiner Generation angstbefreit agieren und mischt sich entsprechend immer wieder in die Debatte ein. Das unterscheidet ihn von vielen jüngeren Unternehmern, die klare politische Worte scheuen – oft aus Furcht, etwas Falsches zu sagen oder sich Kritik auszusetzen. Deutschland und die Freiheit bräuchten mehr Unternehmer, die sich solche unverfälschten Worte trauen."
Auch die FRANKFURTER RUNDSCHAU findet die Positionierung des Unternehmers gegen die AfD bemerkenswert:
"Würths Worte haben Gewicht. Nun lässt sich darüber streiten, ob es legitim ist, wenn ein Chef seinen Beschäftigten eine Wahlempfehlung mit auf den Weg gibt. In der bundesrepublikanischen Tradition war diesbezüglich eher eine gewisse Zurückhaltung üblich. Doch die deutsche Demokratie steht unter Druck und muss verteidigt werden. Anders als andere Firmenchefs aus dem Südwesten, die sich lieber an ihrer Delegitimierung beteiligen, hat Reinhold Würth das verstanden."
Das HANDELSBLATT befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Chipherstellers Nvidia. Das Unternehmen zeige wie unter dem Brennglas, welche Wucht KI entfalten kann, heißt es.
"Binnen weniger Monate hat sich eine Nischentechnologie für Computerspieler und Kryptowährungen zu einem der wichtigsten Werkzeuge der Tech-Welt gewandelt. Dieses Jahr wird Nvidia erstmals Samsung und Intel als umsatzstärkste Chiphersteller der Erde überholen. Der Siegeszug der KI und mithin der GPUs von Nvidia hat aber eine Schattenseite: Die leistungsstärksten Chips der Erde verbrauchen enorm viel Energie. Wenn alles so weitergeht wie bisher, schluckt die KI Ende des Jahrzehnts zehn Prozent der weltweiten Stromproduktion."
Die Renten in Deutschland steigen zum 1. Juli um 4,57 Prozent. Die AUGSBURGER ALLGEMEINE bemerkt:
"Zur Wahrheit gehört aber auch, dass viele der 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner trotzdem mit spitzem Stift rechnen müssen. Vor allem die, die zur Miete wohnen, weil die Mieten in weiten Teilen des Landes kräftig gestiegen sind und weiter kräftig steigen werden. Das unterschlägt Sozialminister Hubertus Heil in seiner Begeisterung über die neuen Rentenzahlen: Wer seine Rentenerhöhung komplett für die Mieterhöhung aufwenden muss, kommt auch mit 4,6 Prozent mehr Rente nicht besser über die Runden als bisher."