Dienstag, 30. April 2024

03. April 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG betrachtet den E-Auto-Markt:

03.04.2024
    Unteransicht eines Elektroautos, in das eine Batterie installiert wird. Einige chinesische Arbeiter in blauen Fabrikmonturen stehen darum und legen Hand an oder beobachten das Geschehen interessiert.
    Chinesische Fabrikarbeiter installieren eine Batterie in einem Elektro-Auto (imago / Xinhua)
    "Die große Euphorie beim Verkauf von E-Autos ist weg, keine Frage. Und das nicht erst nachdem Ende der staatlichen Förderung in Deutschland. Einen großen Teil der Verantwortung am schleppenden E-Auto-Verkauf tragen aber die deutschen Hersteller selbst. Sie haben derzeit schlicht nicht die richtigen Fahrzeuge im Angebot, um den lahmenden Markt anzukurbeln. ADAC-Präsident Christian Reinicke hat recht, wenn er fordert: 'Wir brauchen kleine und bezahlbare E-Autos, gerade für die Städte.' Der ADAC hatte sich zuletzt auf die Suche nach reinen E-Autos unter 30.000 Euro gemacht, was auch nicht superbillig ist, und hat ganze vier gefunden – aber kein einziges deutsches. Der oberste deutsche Autolobbyist Reinicke stellt deshalb fest: 'Vielleicht stimmt was nicht am Geschäftsmodell der deutschen Hersteller.'"
    Die MEDIENGRUPPE BAYERN vermerkt:
    "Konkurrenz belebt das Geschäft. Insofern ist es spannend, wie sich China gerade aufmacht, Europas Automarkt zu erstürmen. Während die EU darüber sinniert, ob sie mit hohen Strafzöllen der Konkurrenz Einhalt gebieten soll, sind deutsche Autobauer nicht unbedingt erpicht auf diese Art der Verhinderung. Durchaus zurecht. Zum einen, weil sie selbst befürchten müssen, auf dem großen Markt China eingebremst zu werden, zum anderen, weil sie dem Markt, also den Kundinnen und Kunden, vertrauen. Es ist schwer, sich auf dem europäischen Automarkt zu etablieren. Das mussten schon viele hoffnungsvolle Start-ups leidvoll erfahren, die glaubten, den Markt revolutionieren zu können. Guter Wille allein genügt nicht, eine Flotte voller E-Autos vielleicht auch nicht."
    Und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht auf die Inflation ein, die im März nur noch um 2,2 Prozent gestiegen ist:
    "Für private Haushalte ist es eine willkommene Entlastung. Energie wurde zuletzt etwas billiger, kostet aber immer noch 42 Prozent mehr als vor drei Jahren. Der Inflationsschock der vergangenen Jahre wirkt nach. Seit 2021 stiegen die Preise in Deutschland im Durchschnitt um 18 Prozent, getrieben überwiegend von höheren Energie- und Nahrungsmittelpreisen im Gefolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Für die Europäische Zentralbank ist das vergossene Milch, weil Preisstabilität geldpolitisch als niedrige Teuerung, nicht aber als stabile Preise definiert ist. Der Verbraucher indes merkt tagein, tagaus, dass das Preisniveau gestiegen ist und im Ganzen auch nicht mehr sinken wird. Über schwachen Konsum darf man sich da nicht wundern."