Freitag, 17. Mai 2024

30. April 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Deutschlandfunk - die Wirtschaftspresseschau

30.04.2024
Lebensmittel liegen in einem Supermarkt an der Kasse auf dem Band.
Ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zufolge ist die Inflation in Deutschland im April bei etwa 2,2 Prozent stabil geblieben. (Sven Hoppe/dpa)
Diesmal im Mittelpunkt: die Inflationsrate, die im April nach ersten Berechnungen mit 2,2 Prozent stabil geblieben ist.
Die TAZ hält fest: "Deutschland kehrt zu normalen Werten zurück, wennauch langsam. Das ist eine gute Nachricht. Dass die Inflationsrate ohne Energiepreise höher liegt als jene mit, bedeutet, dass die Energiepreise gesunken sind – so stark, dass sie den Effekt höherer Preise anderer Produkteausgeglichen haben. Das entlastet die Haushalte."
"Eine stabile Inflation bedeutet keine Entwarnung", schreibt dagegen die WELT.
"Die Stabilisierung der Inflation knapp oberhalb der Zwei-Prozent-Zielmarke der Europäischen Zentralbank sollte die Deutschen nicht in falscher Sicherheit wiegen. Zwar dürfte es der EZB nun leichter fallen, bald den Leitzins zu senken, doch allein billigeres Geld wird das Wachstum nicht nach Deutschland zurückbringen. Warnungen vor einer 'Stagflation', der gefürchteten Mixtur von ökonomischer Stagnation und steigenden Lebenshaltungskosten, mögen angesichts der aktuellen moderaten Teuerung übertrieben erscheinen. Ohne eine neue Dynamik, die nicht nur die Volkswirtschaft, sondern das ganze öffentliche Leben erfasst, wird das Schreckgespenst der Stagflation aber nicht verschwinden."
Auch das HANDELSBLATT bleibt vorsichtig, denn:
"Erstens: An der oft bemühten Metapher von der letzten Meile, die die schwierigste sei, ist was dran. Das Inflationsproblem ist noch längst nicht aus der Welt – weder in Deutschland noch in der Euro-Zone und erst recht nicht in den USA. Zweitens – und das ist insbesondere aus deutscher Sicht relevant: Die Hoffnungen, dass eine mögliche Zinswende bereits im Juni helfen könnte, die Wachstumsschwäche zu überwinden, ist bestenfalls trügerisch."
Die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen erwartet, dass die Zinssenkung nicht so schnell kommen wird, wie sich das manche erhoffen.
"Ökonomen verzeichnen zudem in allen Einkommensgruppen eine spürbare Zunahme der Konsumneigung insbesondere bei Freizeit, Unterhaltung und Kultur. Einige wollen bereits Indizien für eine 'bevorstehende Konsumwende' erkennen. Diese Erwartung wird angetrieben von der sinkenden Inflationsrate und Reallöhnen, die nach mehreren Jahren des Rückgangs wieder steigen. Das könnte in manchen Bereichen die Preise wieder nach oben treiben. Dann würden sich sowohl die Leitzinsen der EZB als auch die Teuerungsrate nur sehr langsam nach unten bewegen."