Sonntag, 19. Mai 2024

07. Mai 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die wirtschaftliche Lage der Menschen in Deutschland ist Thema in den Zeitungen.

07.05.2024
In Plastik eingeschweißte Goldbarren
Gold als Krisenwährung - für die Zeitungen ein Stimmungsbarometer (picture alliance / Ulrich Wagner)
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG meint zu Gold als vermeintliche Krisenwährung:
"Wie sicher oder unsicher die Deutschen die wirtschaftliche Lage einschätzen, zeigt sich auch an der Nachfrage nach ihrem liebsten Edelmetall: Gold. Der Umgang mit der Krisenwährung kann als Gradmesser für die wirtschaftliche Stimmung gewertet werden. Mit einem Blick auf die Zahlen könnte man meinen, die Stimmung hat sich aufgehellt: Der Privatbesitz von Gold hat in den vergangenen drei Jahren wieder leicht abgenommen. Insofern zeigt sich: Auch wenn sich die Geldentwertung bereits abgeschwächt hat, kann von einer Entspannung seitens der Anleger noch nicht die Rede sein."
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle (Saale) blickt auf Verkaufsplattformen aus China:
"Das Geld sitzt bei vielen alles andere als locker. Da ist es verführerisch, wenn Kleidung, Haushaltsware oder Elektronik für kleines Geld bis vor die Haustür geliefert werden. Doch sparen tut der Verbraucher nicht. Das Ganze hat nämlich seinen Preis. Den zahlen nicht nur die Innenstädte und die kleinen Einzelhändler, die mit der Billig-Konkurrenz aus dem Internet nicht mithalten können. Ihn zahlt auch die Umwelt, die es wegstecken muss, dass immer mehr Ware und damit auch Verpackungsmüll transportiert werden."
Die Lage der CDU nach ihrem Bundesparteitag ist Thema in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG:
"Im Programm schreckt sie an wichtigen Punkten vor zu klarer Konkretisierung des Freiheitsimpetus zurück. So wird das Versprechen einer 'Agenda für die Fleißigen' mit einer Subvention von Überstunden unterfüttert, statt mit einem leistungsfreundlicheren Steuertarif. Noch wichtiger wäre Klarheit darüber, wie die CDU den Anstieg der Sozialbeiträge dämpfen will, den sie mit ihrer fahrlässigen Renten- und Pflegepolitik unter Merkel befördert hat. Ihre 'Wende' in der Sozialpolitik kann nicht bei der Bürgergeldreform stehen bleiben."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE bemerkt:
"Merz hat betont besonnen agiert und auf die bei Parteitagen üblichen rhetorischen Knallbonbons weitgehend liegen lassen. Laute Kritik an der Ampel ersetzt eben nicht eigene Konzepte, als Regierungspartei im Wartestand muss man schon neue Antworten geben. Darauf allerdings hat Merz weitgehend verzichtet. Wie niedrige Steuern, notwendige Investitionen, die ökologische Transformation und eine stärkere Bundeswehr finanziert werden sollen, hat Merz nicht gesagt. Auch auf Widersprüche innerhalb der CDU, etwa zum Umgang mit der Schuldenbremse, ging er nicht ein."