10. Mai 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG wirft einen Blick auf die Quartalszahlen der angeschlagenen Siemens Energy:

10.05.2024
Das Logo der Firma Siemens Energy am Standort des Unternehmens in Nürnberg.
Die Lage bei Siemens Energy hat sich verbessert. (picture alliance / Panama Pictures / Dwi Anoraganingrum)
"Der Wind beginnt sich zu drehen, aber von Rückenwind kann beim Energietechnikkonzern Siemens Energy noch keine Rede sein. Für den Vorstandsvorsitzenden Christian Bruch ist es erfreulich, wenn der Gegenwind aus dem vergangenen Jahr schwächer wird. Das lässt sich an den Zahlen zum zurückliegenden Quartal ablesen, denn der Vorstand schöpft wieder Mut und hebt die Prognosen für das Gesamtjahr an. Das erfolgt in einem Maß, das als vorsichtig eingestuft werden kann. Trotz der ersten Anzeichen einer Stabilisierung der spanischen Windturbineneinheit Gamesa besteht zu Übermut kein Anlass. Das haben die vielen Enttäuschungen in den Vorjahren rund um das Geschäft mit Windturbinen gelehrt."
Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg kommentiert die Zahl der in Deutschland geleisteten Überstunden:
"31,6 Überstunden hat jeder Arbeitnehmer in Deutschland vergangenes Jahr im Schnitt geleistet. Schon erstaunlich, dass nicht einmal diese geschenkte Arbeitsleistung die deutsche Wirtschaft vor dem Straucheln bewahrt hat. Aber es kommt noch dicker: Deutlich mehr als die Hälfte der Überstunden wird nicht bezahlt. Gerade jüngeren Arbeitnehmern ist eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit oft wichtiger als ein hohes Gehalt. Aber damit Überstunden ausgeglichen und abgebaut werden können, müssen sie erst einmal erfasst werden. Was in vielen Unternehmen nicht vorgesehen ist – obwohl das rechtlich eigentlich vorgeschrieben ist. Die Gestaltung der Arbeitszeit an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer anzupassen, ist auch eine Form der Wertschätzung für die Mitarbeiter. Dazu gehört unter Umständen auch eine flexible Viertagewoche. Damit wird Arbeit attraktiver – was angesichts des Fachkräftemangels bitter nötig ist."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG geht auf das jetzt in Berlin abgeschlossene Pilotprojekt für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein:
"Natürlich ist es eine kleine Zahl. Gerade einmal 122 Menschen haben bis zu diesem Mai drei Jahre lang Geld bekommen. Tatsächlich taugt das Experiment nicht dazu, die Frage zu beantworten, ob man ein Grundeinkommen einführen sollte. Dennoch lohnt sich der Versuch der Berliner Initiative. Er kann helfen, die Debatte um die Zukunft des Sozialstaats zu versachlichen. In seiner jetzigen Form ist der Sozialstaat in einer tiefen Krise. Er kostet viel Geld und sorgt dennoch weder für subjektive Sicherheit bei den Menschen, noch löst er die Fachkräfteprobleme der Wirtschaft. Am Ende muss nicht nur eine sachlichere Debatte stehen, sondern eine andere Sozialpolitik."