23. Mai 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die Zeitungen beschäftigen sich mit dem Handelsstreit um erhöhte Zölle auf Elektroautos:

23.05.2024
Die BYD-Produktionsstätte in Hefei, Provinz Anhui, China, 2023.
Eine BYD-Produktionsstätte in China (imago / NurPhoto / CFOTO)
---- ab hier SprecherInnen-Text ----
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG kommentiert: "Der Kontinent droht zerrieben zu werden zwischen den Supermächten USA und China und könnte sich für eine Seite entscheiden müssen. Wäre die EU sich einig, hätte sie alle Trümpfe in der Hand. China braucht die EU, um seine überschüssigen Produkte loszuwerden - von Elektroautos bis Solarzellen. Die USA brauchen die EU, weil die Zölle gegen China sonst viel weniger Wirkung entfalten. Brüssel könnte sich von Peking und Washington abwechselnd umgarnen lassen. Doch solange sich nicht einmal Berlin und Paris einigen können wird nichts davon passieren."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG meint zu Strafzöllen auf chinesische E-Autos: "Es ist ein Schritt, der aus mehreren Gründen falsch ist. Zum einen ist momentan noch sehr wenig zu sehen von den chinesischen Billig-E-Autos in Europa. Zum anderen profitieren die deutschen Autobauer selbst von den Produktionsbedingungen in China. Zuletzt wird China der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Hersteller bleiben. Es wird auch ohne chinesische Gegenreaktionen auf die EU-Zölle hart genug für die Deutschen, sich dort zu behaupten."
Der WESER-KURIER aus Bremen blickt auf die Rente: "Am Ende ist die Vorstellung, dass alle Beschäftigten zu einem bestimmten Zeitpunkt in Rente gehen können, wollen oder müssen, ein Irrweg. An der Stelle eines fixen Renteneintrittsalters sollte künftig ein Zeitkorridor stehen, der es den Beschäftigten ermöglicht, zum Zeitpunkt ihrer Wahl ganz oder teilweise in den Ruhestand zu gegen. Klar muss aber das Prinzip sein: Wer länger einzahlt, wird am Ende auch mehr bekommen."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG schreibt zu Jugendlichen ohne Ausbildung: "Seit zehn Jahren stagniert die Quote bei Schulabgängern ohne Abschluss bei rund sechs Prozent. Eine Lösung dafür gibt es. Sie steht in Paragraf 31a im dritten Sozialgesetzbuch, Stichwort Schülerdatennorm. Der erlaubt es den Jugendberufsagenturen, frühzeitig auf gefährdete Schüler zuzugehen. Vorher melden die Schulen der Behörde, wer ohne Abschluss dasteht. Seit Jahren fordert Bundesarbeitsagentur-Chefin Andrea Nahles diesen Schritt verbindlich für ganz Deutschland. Doch bislang machen nur Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen mit. Die anderen Landesregierungen lassen die Beine baumeln."