
"Das ist ebenso ärgerlich, wie es absehbar gewesen ist", notiert die STUTTGARTER ZEITUNG. "Einmal mehr hat der Konzern lange gebraucht, das Unübersehbare einzuräumen. Aber er versucht, aus der verfahrenen Situation das Beste zu machen. Die aberwitzige Idee eines planmäßigen Parallelbetriebs von Kopfbahnhof oben und Durchgangsbahnhof unten wird zu den Akten gelegt. Die Verschiebung hat den Vorteil, dass etwa verspätete Projektteile wie der Flughafenbahnhof fertig sind und es keine Inbetriebnahme auf Raten wird. Damit das alles so funktioniert, muss die Bahn den revidierten Zeitplan einhalten. Eine gehörige Portion Misstrauen ist angebracht. Zu oft erweisen sich die Prognosen der Bahnhofsbauer als allzu optimistisch."
Die SCHWÄBISCHE ZEITUNG vermerkt: "Warum die Bahn offiziell so lange am Starttermin im Dezember 2025 festgehalten hat, ist nicht erklärbar. Für die Bahn ist es ein neuer Tiefschlag. Das Hauptaugenmerk muss darauf liegen, den Bahnkunden ein verlässliches Angebot zu machen. In der Vergangenheit war das nicht immer so, Bauarbeiten und Streckensperrungen wurden kurzfristig angekündigt. Trotz aller schlechten Nachrichten kann es nur ein Motto geben. Augen zu und durch. Damit das Projekt endlich ein Ende findet."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG kritisiert: "Das Projekt 'S21' wird auf Kosten derer umgesetzt, für die es eigentlich sein sollte: die Kunden der Deutschen Bahn. Denn das Geld, das in den Bau gesteckt wird, fehlt an anderen Stellen. Einige Beispiele: der Ausbau des Streckennetzes, funktionierende Klimaanlagen in Regionalbahnen, Investitionen in das Personal. Stattdessen muss die Bahn die Mehrkosten von mindestens 6,5 Milliarden Euro komplett selbst tragen. Mit insgesamt elf Milliarden Euro sind die Kosten für den Tiefbahnhof mittlerweile deutlich höher als der Bau des Berliner Pannenflughafens BER. Kein Wunder also, dass 'Stuttgart21' mit jedem neuen Verzug nur noch belächelt wird."
Der Tech-Konzern Apple will stärker auf Künstliche Intelligenz setzen - und nutzt dafür künftig den Textroboter ChatGPT von OpenAI. "Apple führt die Konkurrenz vor", meint das HANDELSBLATT. "Microsoft, SAP oder Google haben ihren Kunden in den vergangenen Jahren nicht weniger als eine Revolution versprochen. Einstweilen änderte sich im Alltag kaum etwas. Ausgerechnet Apple, das lange so wirkte, als hätte es die Revolution verschlafen, könnte das KI-Versprechen nun wirklich einlösen. Vielen Nutzern dürfte so erstmals bewusst werden, was moderne KI leisten kann. Keine schlechte Voraussetzung, dass es mit der Revolution bald richtig losgeht."