30. August 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Trotz eines Rekordergebnisses sind die Aktienkurse des Chip-Herstellers Nvidia aus den USA an den internationalen Börsen gefallen.

Das Bild zeigt das Logo des US-Chipherstellers Nvidia vor der Firmenzentrale in Santa Clara.
Das Nvidia-Bürogebäude in Santa Clara. (Jeff Chiu / AP / Jeff Chiu)
Dazu schreibt die WIRTSCHAFTSWOCHE:
"Nvidia überzeugt mit seinen frischen Quartalszahlen auf ganzer Linie. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lag der Umsatz 122 Prozent höher, der Gewinn sogar 168 Prozent. Damit konnte Nvidia die bereits hohen Erwartungen der Analysten noch übertreffen. Die Börse hat das trotzdem nicht überzeugt. Die Aktie fiel nachbörslich um sieben Prozent. Das kann man auf den Ausblick schieben, der gut, jedoch nicht bombastisch war. Viel eher könnte sich der KI-Hype erschöpft haben. Die Erwachsenen sind wieder am Steuer – und sie haben nachgerechnet. Die Verdreißigfachung der Aktie in nur fünf Jahren kann sich unmöglich wiederholen. Ab jetzt wird sogar eine schlichte Verdopplung zur Herausforderung, denn Nvidia gehört bereits zu den drei wertvollsten Unternehmen der Welt. Und es gibt eben auch Szenarien, in welchen die Nvidia-Aktie kräftig unter die Räder kommen könnte. Allen voran eine Durststrecke bei der Nachfrage."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG notiert:
"Nvidia ist für die Anleger längst mehr als nur ein erfolgreiches KI-Unternehmen. Wie sich der Konzern weiterentwickelt, ist zu einem Gradmesser für die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der KI geworden. Nvidia-Geschäftszahlen haben inzwischen mitunter einen ähnlichen Stellenwert wie neue Arbeitslosen- oder Inflationszahlen – deshalb tobt schon kurz vorher eine breite Debatte, wie sie ausfallen, deshalb schauen eben gegenwärtig alle Anleger darauf. Diese haben übrigens auch etwas anderes registriert: Der Aktienkurs des Internetkonzerns Microsoft hat sich seit Juni merklich vermindert. Microsoft profitierte lange vom Erfolg des KI-Dialogsystems ChatGPT, dessen Hersteller OpenAI die KI-Euphorie auslöste und mit dem Microsoft stark verbandelt ist. Auch diese Kursentwicklung signalisiert indes, dass eine KI-Ernüchterung eintritt."
Das HANDELSBLATT blickt auf die sinkende Inflationsrate:
"Der Preisdruck ist noch nicht verschwunden und schon jetzt lässt sich absehen, dass die Inflationsrate gegen Ende des Jahres wieder anziehen wird. Dieser Donnerstag war ein guter Tag im Kampf gegen die Teuerung, aber noch nicht der entscheidende."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz beschäftigt sich mit der allgemeinen wirtschaftlichen Lage:
"Die Wirtschaft tritt auf der Stelle, wie Finanzminister Christian Lindner konstatiert, und das ist noch harmlos ausgedrückt. Kanzler Olaf Scholz hatte einst eine Art industrielle Revolution versprochen. Die ist ausgeblieben. Wirtschaftsminister Robert Habeck kann bisher nicht auf eine gute Entwicklung in seiner Amtszeit verweisen. Fazit: Auch die Wirtschaftslage spielt den extremen Oppositionsparteien AfD und BSW in die Hände."