In der TAZ ist zu lesen:
"Die FDP begründet das von ihr provozierte Ampel-Aus damit, dass SPD und Grüne nichts unternähmen, um die Wirtschaft anzukurbeln. In Wirklichkeit hat die FDP verhindert, dass die von Kanzler Scholz vorgeschlagenen Wachstumsimpulse kommen. Dazu zählt zum Beispiel, die Netzentgelte zu deckeln, die Unternehmen für Strom zahlen. Ex-Finanzminister Lindner hat sich geweigert, die Schuldenbremse auszusetzen. Artikel 115 des Grundgesetzes erlaubt in 'außergewöhnlichen Notsituationen' aber ausdrücklich, die Kreditobergrenzen zu überschreiten. Der Ukrainekrieg kann als Notsituation gelten. Der Bund wird 2024 nur knapp 8 Prozent seines Etats für Zinsen ausgeben. Um die Jahrtausendwende war es doppelt so viel – kollabiert ist der Staat dennoch nicht."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schreibt:
"Robert Habeck und Christian Lindner verfolgten höchst unterschiedliche wirtschaftspolitische Strategien. Während Habeck eher Keynes folgt, ist Lindner ein klassischer Liberaler. Und während Habeck und auch der Kanzler bereit waren, die Transformation der Wirtschaft oder die Hilfen für die Ukraine mit neuen Krediten zu finanzieren, trug Lindner die Schuldenbremse bis zuletzt wie einen Fetisch vor sich her. Dem nächsten Kanzler sollte das eine Lehre sein. Denn egal, wer nach den Neuwahlen das Land regieren wird – es bedarf bei der Besetzung dieser beiden so wichtigen Ministerien einer klügeren Hand als beim Start der Ampelkoalition."
Die FULDAER ZEITUNG mahnt:
"Eine politische Hängepartie bis ins Frühjahr hinein kann sich die Republik angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftskrise schlichtweg nicht leisten. Was will der Koma-Kanzler, wie Alexander Dobrindt Scholz bezeichnete, denn noch bewegen? Weder wird ihm die Union zu einer Mehrheit beim unseriös zusammengeflickten Haushalt verhelfen, noch als Steigbügelhalter bei der von SPD und Grünen gewünschten Aushebelung der Schuldenbremse dienen. Nicht zu vergessen: In der Wirtschaft ist Insolvenzverschleppung ein Straftatbestand."
In den USA hat Donald Trump die Wahl gewonnen. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG kommentiert den Wahlsieg mit Blick auf mögliche Folgen für die Technologiebranche:
"Die Tech-Branche kann darauf hoffen, dass Trump ihr Leben etwas leichter macht, als es die vergangenen vier Jahre unter Joe Biden war. Das gilt vor allem mit Blick auf Regulierung. Es wäre zum Beispiel denkbar, dass die Hürden von Kartellbehörden für Fusionen und Übernahmen sinken. Auch mit Blick auf Künstliche Intelligenz hat Trump eine weniger strenge Regulierung versprochen. Was Trump dagegen nicht verheißt, ist Stabilität und Berechenbarkeit."