13. März 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Thema in den Wirtschaftskommentaren sind die von den USA verhängten Zölle auf Stahl und Aluminium in Höhe von 25 Prozent.

Donald Trump im Oval Office
Thema in den Kommentaren: Die Zollpolitik von US-Präsident Trump. (IMAGO / ABACAPRESS / IMAGO / Pool / ABACA)
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU lobt die Reaktion der EU:
"Die Brüsseler Gegenmaßnahmen sind sorgsam austariert. Sie treffen symbolträchtige Branchen aus US-Staaten mit vielen Trump-Wählerinnen und -Wählern. Die wichtigen Güter im transatlantischen Handel aber bleiben verschont - noch. Bereits Anfang April könnte sich das ändern, wenn Trump sich die EU im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen vorknöpfen will. Erwartet wird, dass er dann auch Autos, Maschinen, Anlagen und chemische Erzeugnisse ins Visier nimmt, also das Herz der deutschen Exportindustrie. Europa ist gut beraten, in dem Konflikt robust aufzutreten. Trump versteht nur die Sprache der Stärke, und wirtschaftlich ist Europa ein Koloss."
Die NORDWEST-ZEITUNG aus Oldenburg gibt zu bedenken:
"Zölle sind Mist. Ganz gleich, ob ein Staat sie einseitig oder als Reaktion verhängt. Sie machen das Leben teurer. Es sind eben am Ende nicht `US-Importeure`, die diese Zölle zahlen, wie die EU-Kommission behauptet, es sind die europäischen Verbraucher. Australier und Briten haben das verstanden. Sie verzichten zunächst auf Gegenzölle – in der weisen Erkenntnis, dass diese doch nur ein Schuss ins eigene Knie darstellen. Kindisches Tit for Tat vergrößert nur den Schaden – und zwar für Europa."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG notiert:
"Seit Trump wieder an der Macht ist, gibt es wieder die Vorstellung, man müsse nur lernen, richtig mit ihm umzugehen, in seinen Kopf einsteigen, die richtigen Knöpfe drücken, dann würde es schon gehen. The Art of the Deal sozusagen. So ist es aber nicht. Was man hoffen kann: dass er zur Vernunft kommt, wenn klar wird, dass er seinem Land stark schadet. Die seit Ende Februar rasant sinkenden Aktienkurse in den USA sind hier ein Hoffnungsfaktor."
Das HANDELSBLATT bemerkt zu den anhaltenden Kursverlusten des Autoherstellers Tesla:
"Tesla-Chef Musk will die USA vor dem Schuldenberg retten und die Behörden auf Effizienz trimmen. Das Problem ist nur: Es geht um Menschen, Meinungen und Institutionen, die sich nicht wie ein Fließband in einer Fabrik optimieren lassen – auch wenn Musk einen Wutanfall bekommt. Gleichzeitig begeht Musk damit den Kardinalfehler des Geschäftslebens: dem Kunden auf die Füße zu treten. Plötzlich ist ein Tesla kein Auto mehr, sondern ein politisches Statement. Teslas Verkaufszahlen brechen weltweit ein, die Marke leidet, der Aktienkurs stürzt ins Bodenlose. Mit seiner Unterstützung für Donald Trump setzt Musk sein unternehmerisches Erbe aufs Spiel. Der Tesla-Chef ist derzeit sein schlimmster Feind."