02. Mai 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Mehr Konsum und höhere Investitionen haben der deutschen Wirtschaft Anfang des Jahres zu Wachstum verholfen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Quartal um 0,2 Prozent.

Blick auf den Hauptsitz des Statistischen Bundesamtes.
Das Statistische Bundesamt meldet für das erste Quartal ein leichtes Wachstum in Deutschland. (dpa)
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG warnt vor falschen Hoffnungen:
"In den nächsten Monaten dürften Donald Trumps Zölle wie ein Sturm über die Weltwirtschaft fegen und der Exportnation Deutschland jedes Wachstum nehmen. Um das Land aus der Misere zu führen, bedarf es einer starken – und ehrlichen – Regierung. Sie sollte ein detailliertes Gesamtprogramm ausarbeiten. Sie sollte die Bürokratie reduzieren, damit das Geld ankommt. Und klären, wie sie manch unsinnige versprochene Wohltat von Agrardiesel bis Pendlerpauschale finanziert, ohne dass diese Infrastruktur und Verteidigung schmälern. Löst die Regierung das alles richtig, kann das Ausgabenpaket den Startpunkt einer Wirtschaftsstrategie bilden, die Deutschlands Schwäche überwindet."
Ähnlich argumentiert die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"In Deutschland hat die künftige Bundesregierung die Chance, mit schnellen Reformen – Stichwort Abschreibungen und Stromkosten – Vertrauen zu steigern und den Standort zu stärken. Das noch vor der Sommerpause anzupacken, wäre auch symbolisch wichtig. Vielleicht ist das erste Quartal, in dem Deutschland schneller gewachsen ist als die USA, dann ja nicht das letzte."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG thematisiert die Pläne der künftigen Koalitionäre, das Arbeitszeitgesetz zu ändern:
"Mehr Flexibilisierung im Arbeitsalltag ist vor allem ein Eingeständnis der Realität. Warum sollten die Menschen nicht selbst entscheiden können, ob sie fünf Tage jeweils acht Stunden oder vier Tage jeweils zehn Stunden arbeiten? Selbst im Handwerk sind Zehn-Stunden-Tage längst möglich. Der Verweis, dass Unternehmen die Flexibilisierung missbrauchen könnten, ist nicht unberechtigt. Allerdings gibt es Verstöße bei Arbeitszeiten schon jetzt. Sie gehören sanktioniert.Das Ende des Acht-Stunden-Tages kann funktionieren – wenn es für Beschäftigte eine Option ist und keine Pflicht. Hier sind die Gewerkschaften gefragt, den Prozess arbeitnehmerfreundlich mitzugestalten. Anstatt sich an eine alte Errungenschaft aus einer anderen Arbeitswelt zu klammern."
Die USA und die Ukraine haben sich auf einen Wiederaufbaufonds geeinigt, der den Vereinigten Staaten auch Zugang zu Bodenschätzen in dem von Russland angegriffenen Land gewähren soll. Die Zeitung TAZ skizziert die bislang bekannten Inhalte:
"Der Deal sieht vor, dass die Ukraine sowohl Besitz als auch Kontrolle über ihre Bodenschätze behält. Darüber hinaus müssen die Einnahmen aus der Rohstoffförderung in den ersten zehn Jahren in die Ukraine investiert werden. Wenn das Abkommen keine versteckten Details enthält, könnte es derwirtschaftlichen Entwicklung der Ukraine einen Schub geben."