05. Mai 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird unter anderem die Ankündigung des bekannten US-Investors Warren Buffet, sich zum Jahresende als Chef seiner Holdinggesellschaft zurückzuziehen.

US-Investor Warren Buffett
Ein Thema: US-Investor Warren Buffett hat seinen Rückzug als Chef seiner Holding angekündigt (Archivbild). (picture alliance / zz / Dennis Van Tine / STAR MAX / IPx / zz / Dennis Van Tine / STAR MAX / IPx)
Das HANDELSBLATT bemerkt:
"Eine Zahl reicht, um die Ausnahmestellung von Warren Buffett zu beweisen. In seinen 60 Jahren an der Spitze der Holding Berkshire Hathaway ist der Börsenwert pro Aktie um über fünf Millionen Prozent gestiegen. Jetzt will Buffett mit 94 Jahren nicht mehr Chef sein und sein Amt an den von ihm selbst ausgewählten Nachfolger Greg Abel übergeben. Das ist verständlich. Allerdings liegt auch eine gewisse Tragik darin, dass einer der rationalsten Investoren ausgerechnet in einer der irrationalsten Börsenphasen seinen Abschied verkündet."
Buffetts Gespür für das richtige Timing sei legendär, meint die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Er hat es mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway immer wieder verstanden, zum genau richtigen Zeitpunkt Aktien zu kaufen oder eben zu verkaufen und damit viel Geld einzunehmen. Aktuelles Beispiel ist der jüngste Aktieneinbruch im Zuge des Zollkonflikts. Schon im Vorfeld verkaufte Buffett Wertpapiere etwa von Apple und der Bank of America. Nicht dass er den Absturz vorhergesehen hätte: Bankaktien findet er im aktuellen Marktumfeld einfach unattraktiver. Sein Rückzug von der Spitze des Unternehmens folgt der Logik seines Anlageverhaltens: lang durchdacht und aus einer Position der Stärke heraus."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG geht ein auf das Vorhaben von Union und SPD, die Bonpflicht abzuschaffen:
"Der Vorstoß der neuen Bundesregierung irritiert – und könnte von Gewerbetreibenden als Zeichen verstanden werden, dass es offenbar doch nicht so verwerflich ist, wenn man sich Steuern und Sozialabgaben in die eigene Tasche steckt. Zumal der Plan im starken Widerspruch zu einem anderen Vorhaben steht. Künftig soll Kartenzahlung in allen Geschäften und Gastronomiebetrieben möglich sein. Ziel dieser Pflicht: Steuerhinterziehung zu bekämpfen."
Thema im KÖLNER STADT-ANZEIGER ist das Deutschlandticket. Das Angebot sei zwei Jahre nach der Einführung zwar ein Erfolg, bleibe aber unter seinen Möglichkeiten:
"Denn was sich einfach anhört, ist im Detail kompliziert, wenn es ums Geld geht. Bundesweit gibt es mehr als 60 Verkehrs- und Tarifverbünde, teils über die Ländergrenzen hinweg. Der Verteilschlüssel für die Einnahmen aus dem D-Ticket, das man über viele verschiedene Apps kaufen kann, ist entsprechend kompliziert. Kurz: es gibt noch keine gute Lösung, um die Einnahmen aus den Ticketkäufen gerecht zu verteilen – und damit auch den ÖPNV im ländlichen Raum auszubauen."