
"Wenn es mit der deutschen Wirtschaft wieder aufwärtsgehen soll, dann braucht es ökonomische und politische Verlässlichkeit. Da ist es genau das falsche Signal, dass Friedrich Merz nun im Deutschen Bundestag im ersten Wahlgang durchgefallen ist. Auch wenn der CDU-Politiker im zweiten Wahlgang doch noch zum Kanzler gewählt wurde – ein schwungvoller Start der neuen Bundesregierung, der die Wirtschaft kraftvoll mitziehen kann, ist nun dahin. Das ist nicht nur schade, sondern kann sich als verhängnisvoll erweisen. Denn die Stimmung müsste sich schnell drehen, gerade nach dem quälenden Machtvakuum der vergangenen Wochen und Monate. Nur wenn Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbraucher an eine gute Zukunft glauben, kann es aufwärtsgehen."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER schreibt zum weiter schwelenden Zollstreit der EU mit den USA:
"Brüssel bietet an, was es nur kann: mehr Gasimporte, mehr Sojabohnenkäufe, gar eine Abschaffung aller Industriezölle. Aber wer glaubt noch ernsthaft, dass Donald Trump an einem fairen Handel interessiert ist? Der US-Präsident versteht unter einem 'Deal' nur eines: totale Unterwerfung der Gegenseite. Kein Angebot Europas wird Trump reichen, weil es ihm nie um Inhalte ging – sondern um Inszenierung. Wer glaubt, diesen Präsidenten mit Kompromissen überzeugen zu können, hat sein Kalkül nicht verstanden. Es ist höchste Zeit, dass die EU die Spielregeln ändert. Wenn sich Europa nicht wehrt, wird es überrollt. Solange Trump und seine Tech-Freunde keine realen Kosten spüren, wird sich nichts ändern. Wer ernst genommen werden will, muss sich wehrhaft zeigen. Sonst bleibt von der transatlantischen Freundschaft nur noch ein Zollbescheid."
Zölle soll es nach dem Willen des US-Präsidenten auch für im Ausland produzierte Filme geben. Dazu schreibt die FAZ:
"Sollte er das wörtlich meinen, würde es nicht nur ausländische Unternehmen treffen, sondern auch - und vermutlich sogar in erster Linie - die einheimische Unterhaltungsindustrie in Hollywood. Für sie kommt diese Zolldrohung in einer ohnehin schwierigen Zeit. Der Filmbetrieb hat sich bis heute nicht vollständig von der Pandemie erholt, das einst so lukrative Fernsehgeschäft leidet darunter, dass immer mehr Menschen auf Kabelanschlüsse verzichten. Derweil ist mit Streamingdiensten nicht so leicht Geld zu verdienen wie ursprünglich erhofft, abgesehen von Netflix haben viele Unternehmen Mühe, daraus ein profitables Geschäft zu machen. Der Zollvorstoß ist nun ein weiterer Rückschlag. So unausgegoren er bislang sein mag - es wäre eine Katastrophe für Hollywood, wenn Trump seine Drohung in die Tat umsetzt."