
Dazu schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:
"Deutschlands Wirtschaft stagniert seit zwei Jahren, 2025 wird voraussichtlich das dritte Jahr, in dem das Bruttoinlandsprodukt nicht wächst. Doch beim Dax sieht es so aus, als ob nichts wäre. Er hängt mit seinem Anstieg sogar die Aktienindizes aller anderen Industriestaaten ab, obwohl fast überall die Wirtschaft besser läuft als in Deutschland. Das Phänomen lässt sich erklären. Erstens ist der Dax trotz seines Namens kaum mehr deutsch. Nur ein Fünftel ihres Umsatzes erwirtschaften die 40 Dax-Unternehmen im Inland. Der zweite Grund ist die Art und Weise, in der der Dax konstruiert ist. Anders als bei fast allen Aktienindizes der Welt werden bei ihm die jährlichen Dividenden in den Wert eingerechnet. Die betrugen bei den Dax-Konzernen auch in diesem Jahr wieder mehr als drei Prozent. Allein deshalb wirkt der Dax optisch schon viel schöner, als die Wirklichkeit ist."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG richtet den Fokus auf die Treiber der Rekordjagd:
"Es ist kein Zufall, dass die Dax-Rally von Branchen gestützt wird, die maßgeblich die Megatrends unserer Zeit abbilden. Dazu gehört Energie, dazu gehört auch Verteidigung. Rheinmetall gehörte als Panzerhersteller lange zu den Schmuddelkindern der Geldanlage. Wer wollte schon Krieg unterstützen? Tatsächlich aber sorgt das Unternehmen mit seinen Produkten mit dafür, dass über die Wehrhaftigkeit Europas in der neuen geopolitischen Gemengelage nicht nur gesprochen, sondern sie auch umgesetzt wird. Die Kursverluste an den Börsen in der ersten Aprilwoche waren beeindruckend, der Dax markierte an jenem Montag seinen höchsten Tagesverlust seit Bestehen. Von Panik aber kann keine Rede sein. Bei aller Aufregung der Crash-Propheten wird gerne vergessen, dass hohe Kurse auch gerne für die Realisierung von Gewinnen genutzt werden, um später zu niedrigeren Kursen wieder einzusteigen. Über die lange Strecke sorgt die breit gestreute Aktienanlage für attraktive Renditen."
Das HANDELSBLATT befasst sich mit Chinas Investitionen in Europa:
"Vor ein paar Jahren bestanden diese vor allem aus Übernahmen europäischer Firmen. Heute konzentrieren sie sich hingegen auf den Aufbau neuer Fabriken in Europa, insbesondere in der Elektroautobranche. Die große Einkaufstour in Europa ist zu Ende. Und interessant ist bei den Investitionen in neue Fabriken und andere Standorte in Europa, dass vor allem jene Länder profitieren, deren Regierungen besonders chinafreundlich auftreten.“