
Die RHEINISCHE POST schreibt dazu:
"Leistungskürzungen dürfen nicht zum Tabu werden. Die Pflegeversicherung ist nur eine Teil-Versicherung, sie war niemals als Vollversicherung konzipiert. Zur bitteren Realität gehört, dass sich die Bürgerinnen und Bürger auch im Falle von kostensenkenden Reformen auf noch deutlich höhere Kranken- und Pflegekosten werden einstellen müssen. Denn die große Welle des demografischen Wandels mit den vielen Babyboomern, die jetzt in Rente gehen und später pflegebedürftig werden, hat ihren Höhepunkt noch gar nicht erreicht."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, sieht bei der Pflegeversicherung nicht allein finanzielle Probleme:
"Die Leute wissen nicht, was ihnen als Pflegende und Gepflegte zusteht. Sie wissen nicht, wohin sie sich wenden sollen. Sie ersticken in Papierkram. Sie haben es mit einem komplexen Förderunwesen zu tun, das allenfalls ein paar Ministerialbeamte begreifen. Es fehlt beim Thema Pflege - 30 Jahre nach der Einführung der Pflegeversicherung - noch immer Instinkt, was im Falle von Pflegebedürftigkeit zu tun ist."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG beschäftigt sich mit der Wirtschaftskrise in Deutschland - und befürchtet, dass viele Arbeitgeber inzwischen bereit sind, Beschäftigte zu entlassen:
"Je mehr sich die Jahre ohne Wachstum im Bewusstsein der Unternehmer festsetzen, je schwieriger die wirtschaftliche Lage wird, desto plausibler ist es, sich allmählich von überflüssigen Arbeitskräften zu trennen. Dem steht entgegen, dass die Wirtschaft rein konjunkturell die Kurve wohl genommen hat. Nun kommt es darauf an, dass sich die Erwartung einer - wenn auch sehr langsamen - wirtschaftlichen Erholung festsetzt."
Den Vorschlag von Bundeskanzler Merz, die Deutschen müssten wieder mehr arbeiten, um aus der Krise herauszukommen, nimmt sich die VOLKSSTIMME aus Magdeburg vor und merkt dazu an:
"Es ist richtig, dass die Koalition plant, Überstunden steuerlich zu entlasten. Wer mehr arbeiten will, dem dürfen keine Steine in den Weg gelegt werden. Auch die Streichung eines Feiertages darf kein Tabu sein. Das wäre eine Antwort auf die wirtschaftliche Realität, wie es andere Länder, etwa Dänemark, bereits vorgemacht haben."