
Ein Thema diesmal: Die Zahl der Balkonkraftwerke in Deutschland, die auf eine Million gestiegen ist. Dazu schreibt die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört:
"Der Erfolg verdeutlicht lehrbuchhaft, wie Klimapolitik in einer Marktwirtschaft funktioniert – ohne den Menschen als Staat zu nahe zu kommen. Denn anders als beim Versuch, Wärmepumpe und E-Auto als alternativlos darzustellen, ohne dabei die Kosten zu berücksichtigen, hat die Politik beim Balkonkraftwerk nur die Weichen gestellt. Die Vorteile der kleinen Anlage sprechen sich ohnehin rum. Man muss die Leute auch einfach mal machen lassen. Und die Politik sollte mitnehmen, dass mehr Staat nicht immer der erfolgreichere Staat ist."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG warnt, man solle sich von dieser Jubelmeldung nicht blenden lassen:
"Minisolaranlagen sind zwar ein nettes Spielzeug für Mieter, die sonst nur wenige Möglichkeiten haben, finanziell an der Energiewende teilzuhaben. Für die bundesweite Stromerzeugung sind sie aber ungefähr so bedeutend wie selbst gezogene Tomaten für die Versorgung der Allgemeinheit mit Lebensmitteln: Balkonkraftwerke machen mit knapp 0,9 Gigawatt bislang weniger als ein Prozent der gesamten in Deutschland installierten Solarleistung aus."
Der Berliner TAGESSPIEGEL geht auf die Abschaffung der Familienreservierung bei der Deutschen Bahn ein:
"Es wird sich auch noch zeigen müssen, ob das Ende der Familienreservierung den Umsatz der Bahn wirklich erhöht. Die Gefahr ist da, dass sich Papa und Mama künftig wieder öfter für das Auto entscheiden. Letztlich zeigt die Maßnahme vor allem eins: die Ratlosigkeit des Bahnmanagements. Denn das Ticket- und Reservierungssystem der Bahn ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Statt es grundlegend zu reformieren, wird nun daran im Kleinen herumgedoktert."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU rät der Bahn, Familienfreundlichkeit als "Alleinstellungsmerkmal der Schiene" auszubauen:
"Zur Inspiration ein Blick ins europäische Ausland: Bereits 130 Fernverkehrszüge der Tschechischen Bahn bieten im oberen Teil des Doppelstockwagens ein Kinderkino. Hunderte von Zügen verfügen über Wagen mit einer Kinderspielstation, und Tausende Verbindungen haben barrierefreie, niederflurige Wagen, die das Reisen mit Kinderwagen erleichtern. Währenddessen ist Barrierefreiheit in den ICE hierzulande weiterhin ein schöner Wunsch – dort mit einem Kinderwagen (oder auch einem Rollator) einzusteigen, ist nach wie vor ein echter Kraftakt."