18. Juni 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Der Volkswagen-Konzern hat gestern seinen ersten selbstfahrenden Elektro-Bulli vorgestellt, der ab kommendem Jahr in ersten Städten im Personennahverkehr zum Einsatz kommen soll.

    Ein Mitarbeiter montiert ein VW Logo an die Front eines VW Tiguan
    Volkswagen hat sein erstes serienreifes autonomes Robotaxi präsentiert, das ist Thema in der Wirtschaftspresse. (picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte)
    Das HANDELSBLATT schreibt dazu:
    "Es ist ein Comeback mit Vernunft. Nach Jahren des Stillstands erlebt das autonome Fahren eine Renaissance – nicht mehr als lautstarke Vision, sondern als konkreter Markteintritt. Volkswagen bringt mit dem ID.Buzz AD das erste autonome Serienfahrzeug Europas auf die Straße. Fast zeitgleich verkündet Uber eine Partnerschaft mit dem britischen KI-Start-up Wayve. Teslas Ankündigungen folgen – wie immer großspurig: Chef-Exzentriker Elon Musk will quasi jedermann zum Robotaxi-Unternehmer machen. Abseits davon zeigen aktuelle Projekte aber, dass das Thema zurück ist: leiser, bescheidener und realistischer als bisher. Das tut der Branche gut."
    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG ergänzt:
    "Tatsächlich gibt es im Robotaxi-Geschäft Chancen, vor allem in Europa. Hier werden Städte und Kommunen für ihren Nahverkehr eher auf heimische Anbieter solcher Technik setzen als auf Amerikaner oder Chinesen. Regulatorik spielt dabei ebenso eine Rolle wie Sorge um die Daten. Für die Entwicklung des autonomen Fahrens in der Breite sind die Folgen begrenzt. Flottenbetreiber kalkulieren ganz anders als Privatkunden und sind bereit, hohe Anschaffungspreise für Robotaxis zu zahlen, wenn dafür die Kosten ihrer Fahrer entfallen. VW hofft, dass zumindest ein Teil der Arbeit auch in die Entwicklung von Assistenzsystemen für Privatautos einfließen kann. Bis Modelle wie der Golf ihre Fahrer vollautonom kutschieren, werden aber noch viele Jahre vergehen."
    Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schreibt zu den Plänen der EU-Kommission, Erdgasimporte aus Russland ab dem Jahr 2028 ganz zu verbieten:
    "Die Tatsache, dass die Staaten der Europäischen Union seit Russlands Überfall auf die Ukraine mehr Geld an russische Energiekonzerne überwiesen, als sie an Hilfen für Kiew bereitgestellt haben, ist eine Schande: Die größten Ukraine-Unterstützer füllen zugleich Putins Kriegskasse. Immerhin will die EU jetzt bis Ende 2027 ganz auf Gas aus Russland verzichten, das noch immer ein Sechstel ihrer Erdgasimporte ausmacht. Die EU-Kommission wählt einen cleveren Weg, indem sie ein graduelles Importverbot verhängt und das mit dem Erpressungspotenzial begründet, das sich aus der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen ergibt. Im Gegensatz zu Sanktionen erlaubt das eine Mehrheitsentscheidung statt Einstimmigkeit. Sollten Mitgliedstaaten wie Ungarn und die Slowakei wie angekündigt diese Strategie untergraben, muss die viel zu große Geduld mit deren populistischen Regierungen endlich ein Ende haben."