
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG stellt fest:
"Mit Barclays, Citigroup, Deutscher Bank und Jefferies hatte Autodoc namhafte Institute mit der Federführung der geplanten Transaktion beauftragt. Sie haben, man kann es nicht anders sagen, versagt. Ihre Aufgabe ist es, die Nachfrage nach Aktien des Unternehmens und das Angebot der Altaktionäre in Einklang zu bringen. Dies ist offenbar nicht gelungen. Ein Börsengang hat Monate Vorlaufzeit. Wer professionell vorgeht, sondiert den Markt sorgfältig und merkt rechtzeitig, bevor er damit in die Öffentlichkeit geht, wenn etwas nicht passt."
Dass ein Börsengang abgesagt werde, komme immer mal wieder vor, betont die BÖRSEN-ZEITUNG:
"Und doch hat sich Autodoc auch selbst Probleme bereitet. Die Aktie wurde mit derselben Bewertung wie die bereits gelisteten und vergleichbaren Titel Aramis, Auto1 und Carvana angeboten. Das ist in Zeiten wie diesen zu teuer. Noch tiefer hätte Autodoc mit dem Preis aber auch kaum gehen können. Denn neben den Gründern will sich vor allem der Finanzinvestor Apollo von seinem 15 Prozent-Anteil trennen. Wäre der Preis noch niedriger angesetzt worden, hätte Apollo mit Verlust aussteigen müssen."
Thema in der FRANKFURTER RUNDSCHAU ist die Entscheidung der Deutschen Bahn, den Zeitplan für die geplante Sanierung wichtiger Strecken zu ändern:
"Fünf Jahre Verspätung sind natürlich selbst für erfahrene Bahnreisende eine harte Ansage. Aber es ist richtig, hier die Bremse einzulegen. Der bisherige Sanierungsfahrplan, entworfen vom früheren Verkehrsminister Volker Wissing und Bahnchef Richard Lutz, erweist sich in vielerlei Hinsicht als zu ambitioniert. Nach dem ursprünglichen Zeitplan sollten bereits im kommenden Jahr fünf Strecken gleichzeitig generalsaniert werden. Dafür fehlen schlicht die nötigen Kapazitäten."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bemerkt zur Entscheidung der Bundesregierung, private Haushalte nicht an der Senkung der Stromsteuer zu beteiligen:
"Stattdessen - und hier wird es absurd - soll nun 'für alle' die Gasspeicherumlage abgeschafft werden, also nicht nur für die Industrie. Und zwar mit Mitteln aus dem Klima- und Transformationsfonds. Einnahmen, die unter anderem aus einer Verteuerung von Erdgas stammen, sollen nun in dessen Verbilligung fließen. Das ist schon klimapolitisch fragwürdig, denn letztlich werden fossile Alternativen wie Gasheizungen dann wieder wettbewerbsfähiger – genau das Gegenteil dessen also, was eine Entlastung beim Strompreis hätte bringen können."