30. Juni 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Ein Thema ist eine handelspolitische Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dazu schreibt das HANDELSBLATT:

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, spricht anlässlich einer Medienkonferenz im Hauptsitz der Europäischen Kommission in Brüssel.
Ein Initiative von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zur Handelspolitik ist ein Thema in der Wirtschaftspresseschau (Archivbild). (Anna Ross/dpa)
"Bescheidenheit ist nicht unbedingt ihre Sache. Als 'Neugestaltung' der Welthandelsorganisation (WTO) will die Chefin der EU-Kommission ihre jüngste Initiative verstanden wissen. Was zunächst nach typischer Brüsseler Hybris fern jeglicher Realpolitik klingt, könnte sich tatsächlich als strategisch kluger Winkelzug erweisen. Es geht um die Idee, einen Pakt mit den sogenannten CPTPP-Staaten zu schließen, zu denen Länder wie Japan, Mexiko, Chile, Australien, Kanada und Neuseeland gehören. Brüssel zieht den einzig vernünftigen Schluss aus der mutwilligen Zerstörung des globalen Handelssystems durch US-Präsident Trump. Die Europäer versuchen, so viele bilaterale Abkommen abzuschließen wie nur irgend möglich. Ceta, Mercosur, FTA – und jetzt CPTPP repräsentieren gut 14 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Mit der EU zusammen läge der Anteil an der globalen Ökonomie bei knapp einem Drittel – das wäre ohne Zweifel ein mächtiger Handelsblock. Das verbessert die Verhandlungsposition gegenüber Trump und hilft beim Projekt, den Rest regelbasierter Handelsordnung zu retten."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE kritisiert ein "Greenwashing" von Rüstungsfirmen, die von Vermögensverwaltern immer öfter als "nachhaltig" deklariert werden:
"In Rüstungsaktien zu investieren, ist eine persönliche, ethische Frage. Es bleibt aber bei der simplen Wahrheit: Der Sinn und Zweck von Panzern, Drohnen und Haubitzen ist es, Mensch und Umwelt zu zerstören. Für nichts anderes werden sie gebaut. Dies ist gewöhnlich mit einem enormen Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen verbunden."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG blickt auf die Wirtschaft in Deutschland und stellt fest, dass die Lage besser ist als die Stimmung:
"In diesem Land geht gerade einiges voran. Der Bundestag hat eben ein milliardenschweres Steuerpaket zur Entlastung von Unternehmen beschlossen. Einen 'Investitionsbooster' inklusive Superabschreibungen und Steuersenkungen. Hinzu kommen die geplanten Milliarden Euro für die Verteidigung und die Infrastruktur. Die deutsche Wirtschaft ist zuletzt wieder gewachsen, und zwar gleich doppelt so stark wie zunächst erwartet. Die Unternehmen blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Was hingegen nicht so recht wachsen will, ist die Zuversicht der Deutschen. Die Konsumlaune ist zuletzt sogar wieder gesunken. Nach dem Investitionsbooster braucht Deutschland deshalb dringend noch einen weiteren Booster, einen Stimmungsaufheller."