
"Die Forderung nach 'verlässlichen, beschäftigungs- und investitionsfreundlichen' Rahmenbedingungen für die Wirtschaft ist seit einem halben Jahrhundert völlig zurecht Kernbestandteil des ordoliberalen Katechismus. Alles schon mal dagewesen – und alles schon einmal in den Griff bekommen durch entschlossene Politik. Eigentlich eine beruhigende Botschaft."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG kommentiert:
"Erfreulich ist für Verbraucher, dass sie sich nicht mehr damit trösten müssen, dass im Gegenzug zu stark steigenden Lebensmittelpreisen die Energiepreise von hohem Niveau aus ein wenig nachgeben. Mittlerweile gibt es unter den Lebensmittelpreisen selbst solche, die steigen, und solche, die fallen, und im Schnitt kommt man auf eine Teuerung von zwei Prozent. Das ist noch keine Entlastung für Verbraucher - aber die Belastung steigt doch nicht mehr ganz so stark."
Thematisiert wird außerdem der anhaltende Zollstreit zwischen den USA und der EU. Die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, überlegen:
"Kommt es zu den angedrohten Strafzöllen, da braucht man sich nichts vormachen, wäre es mit dem Handel zwischen EU und USA so gut wie vorbei. Man kann sich das Erdbeben ausmalen, zu dem es dann an den Finanzmärkten käme – erst recht, wenn die EU im Zoll-Poker die Karte US-Digitalkonzerne zöge. Eine Besteuerung der Tech-Giganten wie Google, Apple oder Amazon würde die amerikanische Wirtschaft hart treffen. Das also könnte Trumps Achillesferse sein. Allerdings wäre im Fall einer maximalen Eskalation der große transatlantische Bruch nicht weit, bei dem es keine Sieger gäbe, sondern nur Verlierer."
Brüssel fehle eine Strategie, kritisiert die TAGESZEITUNG - TAZ.
"Die EU versucht ihr altes Exportkonzept mit der Tagesbetreuung von Trump zu retten. Als Erstes fielen dem die hart erkämpften Regulierungen für eine sozialere und ökologischere Zukunft zum Opfer: Nachhaltige Lieferketten und der Green Deal sind weitestgehend abgeschafft. Europa sollte an einer grünen Subventionspolitik festhalten, die jedoch an soziale und ökologische Bedingungen geknüpft ist. Und es sollte wieder mehr in das menschliche Kapital Europas investieren."