21. Juli 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert werden unter anderem die Pläne der Europäischen Kommission, den langfristigen Gemeinschaftshaushalt der EU deutlich aufzustocken.

Das Berlaymont-Gebäude in Brüssel, der Sitz der Europäischen Kommission. Davor wehen drei Europafahnen.
Ein Thema in den Wirtschaftskommentaren: Die Haushaltspläne der EU-Kommission (Archivbild). (picture alliance / Goldmann )
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG erläutert:
"Niemand kann seriös sagen, wie viel der Zwei-Billionen-Vorschlag der EU-Kommission für den Haushalt 2028 bis 2034 Deutschland exakt kosten wird. Dazu gibt es zu viele offene Punkte. Klar aber ist: Deutschland wird weniger Geld aus Brüssel erhalten und muss wohl zugleich einen spürbar höheren Beitrag zahlen. Im Extremfall könnte die Differenz 50 Milliarden Euro betragen, im Jahr. Das wäre ein regelrechter Sprung nach oben. Die Zahl ist beeindruckend, wenn auch wohl etwas zu hoch gegriffen. Sie wirft zwangsläufig die Frage auf, ob die EU für den deutschen Steuerzahler diese Summen wert ist."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE geht ein auf eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung, wonach fast jeder fünfte Jugendliche direkt nach dem Schulabschluss arbeiten will, auch ohne berufliche Qualifikation:
"Grundsätzlich ist es lobenswert, wenn die angeblich so faule Jugend direkt Arbeitseifer verspürt – aber langfristig ist es problematisch, wenn sie deshalb auf eine Ausbildung verzichtet. Fast 20 Prozent der 20- bis 34-Jährigen besitzen heute schon keinen Berufsabschluss, das entspricht rund 2,9 Millionen Menschen. Gleichzeitig fehlen nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft im Vorjahr bundesweit mehr als 570.000 qualifizierte Arbeitskräfte. Verschwendetes Talent plus verpasste Chancen gleich weniger Wohlstand."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE beschäftigt sich mit der elektronischen Patientenakte:
"In modernen Arztpraxen werden Patientenakten ohnehin digital geführt. Allerdings sind die Daten bislang nicht vernetzt. Eine Klinik kann im Notfall keine Krankenvorgeschichte sehen, eine Fachärztin keine Vorbehandlungen von Kollegen. All dies ist im digitalen Zeitalter nicht nur vorsintflutlich, sondern eine Gefährdung für das Patientenwohl. Doch was die Politik als elektronische Patientenakte verkauft, ist kaum mehr als eine Sammlung von PDF-Schriftstücken. Eine Uralttechnik statt Digitalisierung auf der Höhe der Zeit, die auch beim Datenschutz hinter den Möglichkeiten zurückbleibt."
Thema im Bremer WESER-KURIER ist die geplante Rentenreform:
"Die abschlagsfreie Rente nach 45 Arbeitsjahren ist eigentlich schon jetzt kaum noch zu finanzieren. Und Wohltaten wie die Mütterrente mögen zwar sozialpolitisch wünschenswert sein, führen aber dazu, dass der Zuschuss zur Rentenversicherung von derzeit 134 Milliarden Euro weiter ansteigen wird".