04. August 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Heute mit einer Vielzahl von Themen.

Münzen und Euro-Banknoten liegen auf einem Tisch.
Ein Kommentar in der Wirtschaftspresse macht sich Gedanken darüber, ob die Bundesregierung das Steuergeld für die richtigen Projekte ausgibt. (picture alliance / dpa / Matthias Balk)
Der Kommentator der WIRTSCHAFTSWOCHE macht sich Gedanken darüber, ob die Bundesregierung die Steuergelder im Rahmen ihrer Investitionsoffensive richtig ausgibt:
"Die Alle-Schleusen-auf-Politik von Schwarz-Rot wird den Schuldenstand binnen weniger Jahre um 50 Prozent erhöhen und die Zinslast verdoppeln. Für meinen Geschmack machen sich deshalb zu wenige in dieser Koalition darüber Gedanken, wo der Return on Invest für jeden eingesetzten Euro am höchsten ist. Anders gesagt: Eine renovierte Kita garantiert noch kein neues Biontech. Neue Straßen ersetzen kein Geschäftsmodell für die Autoindustrie."
Die Europäische Bankenaufsicht hat ihren aktuellen Stresstest von 64 Finanzinstituten veröffentlicht. Dazu schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Die Ergebnisse zeigen mit Blick auf die deutschen Banken, dass gerade die Spitzeninstitute der Sparkassen wie schon in der Finanzkrise eine Schwachstelle bilden. Die zuletzt hohen Jahresgewinne führen offenbar dazu, dass gerade Landesbankenvorstände Risiken eingehen, die zumindest in der von der Bankenaufsicht simulierten Krise zu hohem Eigenkapitalverzehr führen würden. Dieser hohe Verzehr drückte vor allem die Landesbank Baden-Württemberg und die Landesbank Hessen-Thüringen auf eine nur noch recht niedrige Kapitalbasis. Es wäre nun die Aufgabe der Bundesländer und der Sparkassen als Eigner, den Risikoappetit der Vorstände zu zügeln, damit sie - auch in einer Wirtschaftskrise mit dann unweigerlich zunehmenden Kreditausfällen - mit dem bereitgestellten Eigenkapital auskommen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG beschäftigt sich mit dem chinesischen Unternehmer Liu Qiangdong, der Mediamarkt-Saturn übernehmen will:
"'Geiz ist geil'. Kaum ein Slogan prägte den deutschen Einzelhandel stärker in den vergangenen 20 Jahren. Und keiner passt schlechter zu dem Gründer des chinesischen Milliardenkonzerns JD.com. Liu glaubt nicht an Billigware und Rabattschlachten. Er setzt auf Kontrolle, Geschwindigkeit und Originalware. Wer bei ihm bestellt, bekommt seine Lieferung am selben Tag. Schon 2018 sprach Liu vom Wunsch, nach Europa zu expandieren. Nun nutzt er Schwächen des deutschen Handels und verfolgt einen Plan, der weit über Technikmärkte hinausreicht. Für ihn ist die Expansion eine Reifeprüfung: Kann sein Modell aus Effizienz, Kontrolle und Markenqualität auch im Westen funktionieren? Er versucht, das westliche Kaufhaus neu zu erfinden – nach chinesischer Logik. Die Geschichte von Liu ist eine Geschichte der Kontrolle. Geiz fand er dabei nie geil."