22. August 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Die Wirtschaftskommentare beschäftigen sich unter anderem mit der Zollpolitik von US-Präsident Trump.

    Industriemechaniker des Maschinenbauers Niles-Simmons arbeiten an einem Bearbeitungszentrum für Kurbelwellen.
    Der Maschinenbau, eine Schlüsselindustrie in Deutschland, bekommt die Auswirkungen der US-Zollpolitik zu spüren (Archivbild). (dpa / Hendrik Schmidt)
    Die BÖRSEN-ZEITUNG beleuchtet die Auswirkungen auf den deutschen Maschinenbau:
    "Die exportorientierte Branche hat sich in den vergangenen Jahren immer stärker auf die USA gestürzt. Es ist der wichtigste aller Exportmärkte außerhalb der EU. Zu verlockend waren und sind seine schiere Größe, die hohe Nachfrage und die meist überschaubare Konkurrenz durch heimische Anbieter. Der nun in den Vereinigten Staaten geltende Pauschalzoll von 15 Prozent für EU-Warenimporte hat sich trotz all dieser Vorteile schon im ersten Halbjahr bemerkbar gemacht. Durch die im Vorhinein entstandenen Unsicherheiten sind die Ausfuhren deutscher Maschinenbauer in die USA laut dem Branchenverband VDMA im zweiten Quartal um 9,5 Prozent zurückgegangen."
    Die TAGESZEITUNG - TAZ - vermutet:
    "Die wirkliche Alternative zu Trumps Handelskrieg liegt nicht im Freihandel, sondern in Zollvereinbarungen, die Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit belohnen. Dann würden nur Waren zollfrei gehandelt, die diese Bedingungen erfüllen: Zum Beispiel nur Produkte, bei denen ein Fairtrade oder ein Umweltsiegel garantiert, dass sie unter gerechteren und ökologischen Bedingungen hergestellt wurden – und die deshalb heute viel teurer sind als konventionelle Waren."
    Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg geht auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes ein, wonach die Pkw-Dichte in Deutschland weiter zunimmt:
    "Die Fahrt im eigenen Pkw ist für manche doch bequemer, der Fahrzeugeigner entscheidet selbst, wann er loslegt. In abgelegenen Gegenden ist man ohne Auto abgeschnitten. Wirkliche Verhaltensänderungen bewirken allenfalls höhere Preise für die Nutzung von beliebten Straßen oder für Treibstoffe, die das Klima killen. Der technische Fortschritt ist eine weitere Stütze."
    Die Zeitung DIE GLOCKE aus Oelde ist sich sicher:
    "Wer das Mobilitätsverhalten der Deutschen wirklich ändern will, muss entsprechende Angebote bereitstellen - und investieren. Das milliardenschwere Infrastruktur-Sondervermögen sollte Möglichkeiten schaffen. Sonst setzen die Bürger weiter aufs Auto - verständlicherweise."
    Thema in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG ist die Warnung der Europäischen Zentralbank vor der zunehmenden Dominanz von US-Konzernen wie Paypal:
    "Dass Europa auch Zahlungsverkehr kann, zeigt sich jeden Tag an nationalen Lösungen wie der Girocard in Deutschland, Zahlungsdiensten wie iDeal in den Niederlanden oder Swish in Schweden. Sie alle haben hohe nationale Marktanteile und die US-Konzerne zumindest in Teilbereichen überholt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, muss Europa diese nationalen Systeme verbinden."