Der Gastkommentator des WALL STREET JOURNAL aus New York schreibt:
"Die Chinesen glauben seit langem, dass sie die USA besiegen können. Der chinesische Staats- und Parteichef Xi hat verstanden, dass die Spaltung und das Chaos unter US-Präsident Trump China zugutekommen. Das sollte die USA wachrütteln. Um in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erfolgreich zu sein, müssen die Vereinigten Staaten der Versuchung widerstehen, ihre Gegner nachzuahmen. Der frühere US-Präsident Clinton hat immer wieder daran erinnert, dass es auf lange Sicht niemals klug ist, gegen das amerikanische Volk zu wetten. Der Weg zu einem zweiten amerikanischen Jahrhundert führt über ein wiederentdecktes Vertrauen in die Einzigartigkeit der USA."
In der französischen Wirtschaftszeitung LES ECHOS fragt sich:
"Wird Donald Trumps Politik letztlich China stärken? Die kürzlich vom US-Präsidenten verhängten Zölle in Höhe von 50 Prozent auf indische Waren haben jedenfalls den indischen Premierminister Narendra Modi davon überzeugt, die Spannungen mit Xi Jinping abzubauen. China ist Indiens wichtigster Handelspartner, aber das Handelsdefizit, das in Neu-Delhi für Unzufriedenheit sorgt, hat in diesem Jahr einen Rekordwert von 99,2 Milliarden Dollar erreicht. Experten gehen davon aus, dass Xi Jinping und Narendra Modi das gemeinsame Ziel verfolgen, gegenüber jeglichem Druck aus dem Westen eine geeinte Front zu zeigen."
Ein US-Gericht hat die von Präsident Trump verhängten Zölle als rechtswidrig eingestuft. Dazu schreibt die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG.
"Was das Urteil für Trumps Handelskrieg gegen den Rest der Welt bedeutet, ist offen. Der Fall geht weiter vor das Oberste Gericht. Aber: Die Zölle betreffen nicht nur den Außenhandel. Sie sind auch Teil einer aggressiven Innenpolitik, bei der das Weiße Haus seine Machtbefugnisse ausbaut. Und hier ist der juristische Etappensieg über Trump Anlass zur Hoffnung. Zölle müssen in den USA durch das Parlament genehmigt werden. Und genau das hatte der US-Präsident umgangen. Der Trick: Trump hat angebliche Handelsdefizite zum nationalen Sicherheitsrisiko erklärt. Und dann mit einem Notstandsgesetz am Kongress vorbei regiert. So handeln Herrscher, die sich der Kontrolle durch das eigene Volk und seine Vertreter entziehen wollen."