
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG verweist auf die Haltung des Tochterunternehmens des Volkswagen-Konzerns:
"Gerade der Porsche AG ist klar, dass eine Dax-Mitgliedschaft an der Börse nicht alles ist. Früher weigerte sich der Konzern, Quartalsberichte zu erstellen, und wurde deshalb jahrelang von jeglichen Auswahlindizes der Deutschen Börse ausgeschlossen. Nun erfolgt der Dax-Abstieg wegen Kursschwäche. Reif für den Platz im Museum neben den Grundig-Fernsehern ist Porsche noch lange nicht. Doch der Wettbewerb ist hart, und die extrem hohen Margen früherer Tage sind vorbei."
Die BERLINER ZEITUNG spricht von einem tiefen Fall für eine Marke, die einst
"als Inbegriff deutscher Stärke und Ingenieurskunst galt. Natürlich sind Indexwechsel Routine, sie folgen mathematischen Regeln und bedeuten nicht das Ende eines Unternehmens. Aber im Fall Porsche offenbart sich mehr. Der Rauswurf ist ein Symptom für eine tiefere Krise, die weit über den Aktienkurs hinausgeht. Porsche hat sich im vielleicht wichtigsten Rennen der Industriegeschichte übernommen: bei der Elektromobilität. Hinzu kommt eine Führungskrise: Oliver Blume ist gleichzeitig Chef von Volkswagen und Porsche. Kritiker halten diese Doppelrolle längst für ein Problem – zu viel Strategie, zu wenig Fokus."
Die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG findet:
"Der Rauswurf ist ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Realitäten: Die schwächelnde globale Nachfrage, hinzu kommen Handelskonflikte und weiter Unsicherheit darüber, welche Autos in Zukunft ihre Käufer finden. Porsche will sich daher wieder deutlich stärker auf Verbrenner, Hybridlösungen und synthetische Kraftstoffe konzentrieren. Die gesamte Branche steht an der Weggabelung: Politisch wird der Umstieg auf Stromer gefordert. Wirtschaftlich sehen immer mehr deutsche Hersteller und offenbar auch Bundeskanzler Friedrich Merz die Notwendigkeit, klassische Antriebe länger im Programm zu halten."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG geht auf den Bericht zur Versorgungssicherheit Strom ein und bemerkt zur Diskussion über den Bau von Gaskraftwerken:
"Nicht von ungefähr schreibt die Netzagentur nicht von Kraftwerken, sondern von 'steuerbaren Kapazitäten'. Sie müssen rasch einspringen können, wenn es die Reserve braucht. Dafür müssen sie sich aber ansteuern lassen. Das können Gaskraftwerke sein – müssen es aber nicht. In diesem Land entsteht gerade ein ziemlich zukunftsfähiges Energiesystem, das aber einen Puffer braucht. Und es wäre doch eigenartig, für diesen Puffer auf Technologien von gestern zu setzen, statt auf die mit Zukunft."