10. September 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird der hohe Goldpreis, der den dritten Handelstag in Folge einen Rekord erreicht hat.

Armreife aus Gold hängen in der Auslage eines Geschäfts.
Armreife aus Gold hängen in der Auslage eines Geschäfts. (imago images / Jürgen Schwenkenbecher /)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt dazu:
"Ein bisschen unfair ist es ja schon: Da rackern sich die Unternehmen rund um den Globus ab, versuchen in hartem Wettbewerb zu überleben, und wer liefert die besten Renditen dieses Jahr für Anleger? Gold. Besser zumindest als alle großen Aktienindizes. Während Bitcoin, Nvidia oder der Dax nur wenige Jahre oder Jahrzehnte zeigen konnten, dass sie für Anleger Wert schaffen können, beweist Gold es seit Tausenden Jahren. Neider verweisen auf die hohe Volatilität, die Gold hat. Das ist richtig. Der Kurs schwankt, und das gar nicht mal so wenig. Aber was bei Aktienkursen den Menschen Angst macht, nehmen sie bei Gold hin. Denn das Unternehmen, das zur fallenden Aktie gehört, das kann in einer Insolvenz verschwinden, Gold aber, das bleibt."
Der SÜDKURIER aus Konstanz analysiert:
"Flankiert wird die Kurs-Rallye von US-Präsident Trump, der im Moment alles daran setzt, die Leitzinsen in den USA zu drücken und den Kurs des Dollars zu schwächen. Gold als Alternativ-Währung wird so immer attraktiver. Sparer sollten jetzt aber nichts überstürzen. An der alten Regel, dass Gold als Beimischung des Anlage-Portfolios zehn Prozent nicht überschreiten sollte, ändert auch die aktuelle Lage nichts. Für Kleinanleger ist Gold nämlich ein komplexes Produkt. Sein Kurs wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, von Inflation und Zinsen über Wechselkurse, den Zentralbanken bis hin zu Spekulation und politischen Verschiebungen. Wer zu viel auf die Gold-Karte setzt, geht ein hohes Risiko ein."
In der Diskussion über Elektromobilität in der Europäischen Union hat Bundeskanzler Merz mehr Flexibilität und weniger Verbote gefordert. Die STUTTGARTER ZEITUNG merkt an:
"Die deutschen Hersteller präsentieren auf der Automesse IAA technisch herausragende, hoch effiziente und optisch ansprechende Elektroautos. Gleichzeitig verhalten sich die Hersteller aber wie eine Mutter, die dem Kind immer den gesunden Apfel anpreist, doch gleichzeitig die Schublade mit den bunten Zuckerbonbons öffnet. Die Werbung von Firmen, die neben E-Autos neue PS-Schleudern mit acht Zylindern anpreisen, fällt zwangsläufig widersprüchlich aus. Bekenntnisse zum Klimaschutz klingen dann hohl, für Kunden ist kaum die Richtung zu erkennen."
Der MÜNCHNER MERKUR empfiehlt:
"Wer verhindern will, dass China mit seinen Billig-E-Autos den Markt überschwemmt, muss die Innovationskraft europäischer Hersteller entfesseln und ihnen erlauben, klimafreundliche Antriebe jenseits der reinen Elektromobilität zu entwickeln, etwa Plug-in-Hybride."