
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bemerkt zum bisherigen Vorstandschef Holger Klein, der den Konzern zum Monatsende verlassen wird:
"Zwar hat Klein Effizienzprogramme auf den Weg gebracht, die die Produktivität verbessert haben - die schwache Konjunktur und die fehlenden Abrufe der Hersteller haben die Einsparungen aber aufgefressen, sodass das Unternehmen finanziell auf der Stelle trat. Entscheidungen zur Lösung der grundlegenden Probleme blieben aus. Nun muss Nachfolger Mathias Miedreich die ausstehenden Entscheidungen fällen und den Gesamtbetriebsrat zu einer Abkehr von seinen Maximalforderungen bewegen. Denn klar ist: Wenn ZF in der Antriebssparte weiter Elektromotoren und Inverter bauen will, geht das nur mit einem Partner - und dafür ist eine Ausgliederung notwendig."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE mahnt mit Blick auf die andauernden Verhandlungen über die Zukunft des Konzerns:
"Die Lage bei ZF, sie ist zu ernst für Proteste. Zu ernst für Widerstand. Zu ernst für den Erhalt des Status quo. Es geht um die Existenz von ZF. Das muss allen Beteiligten klar sein: Wer jetzt auf seiner Position bleibt und sich nicht bewegt, der gefährdet das gesamte Unternehmen mit all seinen Arbeitsplätzen."
Die BÖRSEN-ZEITUNG stellt geldpolitische Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank gegenüber. Die EZB halte die Leitzinsen in der Eurozone
"stabil. Die Fed dürfte dagegen kommende Woche nicht zum einzigen Mal in diesem Jahr die Zinsen senken. Die divergierende Geldpolitik macht den Dollar im Vergleich zum Euro in den kommenden Monaten unattraktiver. Je nachdem, wie sich die US-Zölle noch auf die Inflation im Euroraum auswirken werden, könnte der Wechselkurs am Ende das Zünglein an der Waage sein, wie der Zinsentscheid der EZB kurz vor Weihnachten ausfällt."
Thema in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG sind neue Datenregeln, die ab heute in der Europäischen Union gelten:
"Der Data Act ist ein Fortschritt für Verbraucher. Wer in der EU vernetzte Geräte verkaufen will, muss ab sofort ein klares Datenregime erfüllen. Weil das auch internationale Konzerne wollen, dürfte das Gesetz Strahlkraft weit über die EU-Grenze hinaus entwickeln. Das Gesetz ist aber auch eine Wette auf die Innovationskraft europäischer Start-ups und Mittelständler. Trainingsdaten für Industrie-KI, günstigere Autoversicherungen für vorsichtige Autofahrer oder Fernwartungsdienste, die genauso wie Hersteller auf Echtzeit-Daten aus Heizungen oder Autos zugreifen können, sind dabei noch die naheliegenden Ideen."