17. September 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird der von Bundeswirtschaftsministerin Reiche vorgeschlagene Kurswechsel bei der Energiewende.

Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie
Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie (Kay Nietfeld / dpa / Kay Nietfeld)
Das HANDELSBLATT aus Düsseldorf schreibt dazu:
"Klimaschutzorganisationen und einzelne Branchenverbände sollten sich fragen, ob sie weiterhin ohne jede Kompromissbereitschaft ein in Teilen dysfunktionales System verteidigen wollen. Das System ist ineffizient, weil es Milliardenkosten für das Management von Netzengpässen verursacht. Weil es die Erzeugung von Strom honoriert, der nicht gebraucht wird. Weil es bei Verbrauchern und Industrie enorme Kosten verursacht, die große Zweifel an der Energiewende schüren. Das System muss dringend optimiert werden. Wer sich konstruktiv an der Debatte darüber beteiligt, wie dies geschehen kann, erweist der Energiewende einen großen Dienst."
Auch der MÜNCHNER MERKUR lobt Reiches Verstoß:
"Klimaverträglichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit: Das ist das Zieldreieck der Energiepolitik. Zu lange hat sich die ideologiegetriebene deutsche Politik einseitig auf das Klima fokussiert – und wie in der Asylpolitik mit ihrem 'immer mehr immer schneller' die Menschen überfordert und in die Arme der AfD getrieben. Die XXL-Energiewende an das Leistbare anzupasssen, ist ein wichtiger Schritt hin zu einer pragmatischeren Politik, die die Klimaziele nicht aus dem Blick verliert, ohne dabei aber den Wohlstand des Landes zu zerstören."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER konstatiert, dass die Wirtschaftskrise neben Autobauern und Chemieindustrie auch den Maschinenbau hierzulande in Atem hält:
"Furcht, Zögerlichkeit und das Zerreden von Reformen wirft Maschinenbau-Präsident Kawlath dem Kanzler und dessen Regierung vor. Zu Recht! Nach vielversprechendem Start kommt die schwarz-rote Koalition mit der Modernisierung des Landes nicht voran. Im Gegenteil: Anstatt wichtige Probleme wie die seit Jahren bekannte Unterfinanzierung der Sozialversicherungen politisch anzugehen, hat die Regierung sie in Kommission geparkt. Das kostet Zeit, und es kostet Vertrauen."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht auf den Rekordpreis bei Gold ein:
"Es gibt schon Analysten, die davon sprechen, das schwindende Vertrauen in amerikanische Staatsanleihen führe zur Evolution eines neuen, auf Gold fußenden Weltfinanzsystems. Das ist sicherlich übertrieben, auch wenn die Verantwortlichen in manchen Schwellenland-Notenbanken in diese Richtung zu denken scheinen. Die Grundregel an den Finanzmärkten, dass Preise, die steigen, auch wieder fallen können, gilt auch für Gold. Anleger, die zu den hohen Preisen jetzt einsteigen, müssen im Kopf haben, dass der Preis auch sinken kann. Das Einzige, was sicher ist: Über alle Jahrhunderte und Kulturen hinweg hat Gold seinen Wert nie ganz verloren."