19. September 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Die Zeitungen kommentieren unter anderem den künftigen Preis für das Deutschlandticket. Dabei geht es auch darum, wie attraktiv der öffentliche Nahverkehr für Arbeitnehmer und Pendler ist.

Der Eingang der US-Notenbank FED, mit einem rot-blauen Farbverlauf.
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins gesenkt - aber nicht so deutlich, wie von Präsident Trump gewünscht. (Getty Images / iStockphoto / Douglas Rissing)
Die MEDIENGRUPPE BAYERN schreibt:
"Und wieder sind es fünf Euro mehr. Das Deutschlandticket wird nach einer Entscheidung der Verkehrsminister der Länder mal wieder teurer. Steigt von 58 auf 63 Euro im nächsten Jahr. Es ist kein Riesenschritt. Aber es ist ein Schritt, und die letzte Erhöhung liegt ja noch gar nicht so lange zurück. Anfang des Jahres wurde es erst von 49 auf 58 Euro erhöht. Wenn das Ticket in dieser Geschwindigkeit weiter teurer gemacht wird, dann liegen wir in spätestens zwei Jahren bei über 70 Euro."
Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg meint zu der Preiserhöhung:
"Die notwendigen Investitionen in fahrtüchtige Züge und in ausreichend viele sanierte Gleise sind damit nicht zu stemmen. Deshalb werden viele Pendler allmorgendlich in ihr benzin- oder dieselgetriebenes Auto steigen und sich sagen: 63 Euro für diesen miesen Service – nicht mit mir! So wird Deutschland seine Klimaziele nie erreichen. Das geht nur, und das wissen die Menschen abseits der großen Städte besonders gut, wenn die Bahn zuverlässig kommt. Statt in unsäglicher Weise ums Geld zu feilschen, sollte die Politik über die Qualität des Angebots reden. Die Prognose sei gewagt: Für eine Bahn mit dem Niveau unserer Nachbarländer würden viele Menschen auch 73 Euro im Monat zahlen."
Die TAGESZEITUNG - TAZ - kommentiert die Senkung der Leitzinsen in den USA um 0,25 Prozentpunkte auf die Bandbreite zwischen vier und 4,25 Prozent:
"Einmal hat Donald Trump seinen Willen nicht durchgedrückt: Die US-Notenbank Fed hat den für viele Finanzentscheidungen weltweit wichtigen Leitzins nur – wie bereits vorhergesehen – um einen viertel Prozentpunkt gesenkt. Der eben von Trump installierte Stephen Miran hat bei seinem ersten Auftritt im zuständigen Fed-Gremium mit dem Vorschlag verloren, den Leitzins stärker zu drosseln. Eindeutig mit 11 zu 1 Stimmen."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG blickt in die Zukunft:
"Stephen Miran war bisher Chefökonom im Weißen Haus. Dieser zeigte sogleich, aus welchem Weichholz er geschnitzt ist. Miran forderte nicht nur eine Leitzinssenkung von 0,5 Prozentpunkten, sondern weitere Reduzierungen im Umfang von 1,25 Prozentpunkten bis zum Ende des Jahres. Miran gibt einen Vorgeschmack auf das, was droht. Aktuell prüft die Regierung eine Kandidatenliste für die Nachfolge von Jerome Powell, dessen Amtszeit als Chef der Notenbank im Mai kommenden Jahres endet. Man braucht keine große Phantasie, um sich die Vorstellungsgespräche auszumalen. Chancen haben nur Kandidaten, die erfolgreich weismachen, dass sie den Vorgaben Trumps folgen."