09. Oktober 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Die Herbstprognose zur wirtschaftlichen Entwicklung ist ein Thema in den Zeitungen.

Berlin: Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, kommt zu der Vorstellung der Herbstprojektion 2025 der Bundesregierung zur Konjunkturentwicklung in der Wirtschaft.
Thema in den Zeitungen: Die von Wirtschaftsministerin Reiche vorgestellte Herbstprognose der Bundesregierung. (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf stellt fest:
"Im laufenden Jahr rechnet das Ministerium mit einem Mini-Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent. Für 2026 wird ein Wachstum von 1,3 Prozent erwartet. Tritt diese Prognose ein, wäre dies das Ende der seit 2023 andauernden Rezession. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht: Der Aufwärtstrend entsteht nur dank der massiven staatlichen Mehrausgaben für Infrastruktur und Verteidigung."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG befindet:
"Weit mehr als die Ökonomen setzt Wirtschaftsministerin Katherina Reiche darauf, dass die Investitionen in Ausrüstungen und in Bauten stark anziehen werden. Das setzt Vertrauen darin, dass die Regierung die schuldenfinanzierten Milliarden schnell 'auf die Straße bringen kann', wie es der Finanzminister ausdrückt. Reiche setzt noch mehr Vertrauen darin, dass die Unternehmen ihre seit mehr als drei Jahren andauernde Investitionszurückhaltung ablegen werden. Die im Sommer schrumpfende Industrieproduktion, aber auch das abnehmende Vertrauen in die wirtschaftspolitischen Künste der Koalitionsregierung sprechen dagegen. Reiches investitionsgetriebenes Wachstum ist eine hoch ungewisse Wette auf die Zukunft."
Der sogenannte Autogipfel, bei dem laut Kanzler Merz auch das ab 2035 in der EU geplante Verbot für Neuwagen mit Verbrennungsmotor nochmal diskutiert werden soll, ist Thema in der FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"Zu lange haben die großen Hersteller auf Benziner und Diesel gesetzt – und die Zeichen der Zeit ignoriert. Im wichtigen Exportmarkt China sind die Verkaufszahlen deutscher Marken eingebrochen, die USA errichten neue Zollschranken, und auf dem heimischen Markt fehlt es an attraktiven, erschwinglichen E-Modellen. Trotz dieser Lage dreht sich die politische Debatte vor dem Autogipfel vor allem um das sogenannte Verbrennerverbot der EU ab 2035 – als sei dessen Abschaffung der Schlüssel zur Rettung der Branche. Nicht das Ende des Verbrenners bedroht die deutsche Autoindustrie, sondern ihre verspätete Reaktion auf die neuen Zeiten."
Die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN aus Karlsruhe fordern:
"Eine konsequente Förderung von E-Autos und Infrastruktur ist bei dieser epochalen Umstellung auch hierzulande vonnöten. Stattdessen wurde der schwächelnde Absatz der E-Autos durch das plötzliche Aus der Umweltprämie im Jahr 2023 noch verschärft."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE empfiehlt:
"Die politisch Verantwortlichen sollten ihr Wohlwollen und ihre Energie für die Autoindustrie in den Ausbau der Ladeinfrastruktur stecken. Also: Anpacken statt nörgeln und dauerndes Brüssel-Bashing! Dabei muss die deutsche Autoindustrie mehr bezahlbare Elektro-Modelle auf den Markt bringen. Dann fährt Deutschland künftig leiser und umweltfreundlicher. Länder wie Norwegen und Dänemark machen vor, wie das geht."