
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sieht die Entwicklung mit Skepsis:
"Der einzige Impuls, der für das kommende Jahr eine gewisse wirtschaftliche Besserung verspricht, sind die fiskalische Großzügigkeit und der Wille zur Verschuldung, mit der die Regierung von Friedrich Merz den jetzigen und den künftigen Steuerzahlern in die Tasche greift. Weltwirtschaftlich indes ist kein Nachfrageschub nach deutschen Waren zu erwarten. Wirtschaftspolitisch kommt Merz den Koalitionszwängen geschuldet nicht recht voran. Der Gang in die Verschuldung hat den zaghaften Reformwillen zusätzlich geschwächt. Ein sich selbst tragender Aufschwung, der sich in der Binnenwirtschaft entwickelt und über Jahre tragen könnte, ist unter diesen Bedingungen nicht zu erwarten."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE kommentiert Deutschlands Abhängigkeit von China:
"Innerhalb weniger Tage kann Peking die Bänder von Schlüsselindustrien bis zum Mittelstand stilllegen. Kritische Rohstoffe und Chip-Teile werden von China gezielt als Waffe eingesetzt. Umso fataler ist es, wie viel wertvolle Zeit die Bundesregierung bei ihren Bemühungen um mehr Unabhängigkeit verstreichen lässt. Vor einem Jahr wurde der Rohstofffonds mit Mitteln von einer Milliarde Euro aufgesetzt, um Firmen bei der Erschließung von Rohstoffprojekten zu unterstützen. 40 Projekte wurden eingereicht. Genehmigt? Ist bisher kein einziges. Weil die Verfahren offensichtlich zu ineffizient und bürokratisch aufgesetzt worden sind. Das ist ganz nach Pekings Geschmack."
Die NÜRNBERGER ZEITUNG bemerkt:
"Die Bedeutung Chinas ist in den zurückliegenden Jahrzehnten rasant gewachsen und unsere ist gesunken. Wir haben den Chinesen Zukunftstechnologien wie Solarenergie und Elektromobilität überlassen. Erfolgreiche Firmen wurden von ihnen aufgekauft. Und wenn das nicht ging, haben sie die Ideen einfach gestohlen. Damit entfiel unser wichtigstes Druck- und Lockmittel in den bilateralen Beziehungen."
Ein starkes US-Geschäft hat dem Autobauer Toyota im September zu einem deutlichen Produktionsplus verholfen. Die BÖRSEN-ZEITUNG konstatiert:
"Toyota profitierte offensichtlich von Vorzieheffekten wegen des Einfuhrzolls und vom Auslaufen der E-Auto-Förderung zu Ende September. Dagegen meldete VW für den gleichen Zeitraum einen Absatzrückgang. Der Unterschied zwischen dem japanischen und deutschen Autoriesen lässt sich auf einen schlichten Nenner bringen: Toyotas Stärke ist und bleibt das umfangreiche Angebot an Modellen mit Hybridmotor. Volkswagen ignorierte die Nachfrage nach Hybridmodellen von Anfang an."
