
Die STUTTGARTER ZEITUNG schreibt:
"Wenn man Mercedes-Chef Ola Källenius zuhört, wie er vor internationalen Analysten die Geschäftszahlen präsentiert, kommt man nicht so leicht auf die Idee, dass sich das Unternehmen in einer tiefen Krise befindet. Gleichwohl verbreitet Källenius mehr als nur Zweckoptimismus. Ausgerechnet der CLA, das kleinste unter den neuen Fahrzeugen aus dem Hause Mercedes, zeigt, welche Innovationskraft das Unternehmen auch und gerade in der Krise auszeichnet. In wenigen Tagen kommt das Fahrzeug nach einem guten Start in Europa auch auf den chinesischen Markt – und es gibt durchaus Anlass zu der Erwartung, dass man dort nach heftigen Einbußen endlich wieder Marktanteile erobern und ein starkes Zeichen gegen den Niedergang setzen kann."
Das HANDELSBLATT macht darauf aufmerksam, dass nicht nur Mercedes schwache Geschäftszahlen präsentiert:
"Es reicht ja schon, sich die Meldungen der vergangenen Tage anzuschauen: 70 Prozent der energieintensiven Industriebetriebe verlagern Investitionen ins Ausland. Bosch streicht in Deutschland Zehntausende Stellen. Selbst ein bestens aufgestellter Mittelständler wie Trumpf verbucht Millionenverluste. Und weil China mittlerweile Rohstoffe wie Chips immer aggressiver abschirmt, steuern Teile der Autoindustrie auf Produktionsstopps zu. Oder anders formuliert: Der Strukturwandel in der Industrie, er schleicht nicht mehr voran. Er bricht sich Bahn. Die Dramatik dieser Entwicklung kontrastiert mit einem seltsamen Desinteresse weiter Teile von Politik und Öffentlichkeit."
Das Bundeskabinett hat die kräftigste Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns seit seiner Einführung vor zehn Jahren beschlossen. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bemerkt:
"Die zweistufige Anhebung bis 2027 um 14 Prozent bringt Unternehmen geschätzte sechs Milliarden Euro Zusatzkosten. Die Wachstumswende lässt auf sich warten. Unternehmen, die Produktion aufgeben und Dienstleistungen einschränken, hängen den Grund 'Mindestlohn' meist nicht an die große Glocke. Der scharfe Mindestlohnanstieg zwingt die Arbeitgeber dazu, noch höhere Anforderungen zu stellen. Ein Job muss sich für beide Seiten rechnen."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg nennt die Erhöhung des Mindestlohns ein zweischneidiges Schwert.
"Viele Beschäftigte werden ab dem kommenden Jahr höhere Einkommen haben. Davon könnten auch die Unternehmen profitieren. Denn wer mehr Geld verdient, gibt vielleicht auch etwas mehr aus. Doch mit einem höheren Lohn steigen auch die Steuern und Sozialabgaben. Die Bundesregierung ist gefordert, für die Mindestlohnerhöhung einen vernünftigen Rahmen zu schaffen."
