31. Oktober 2025
Die Wirtschaftspresseschau

In den Kommentaren geht es unter anderem um den Volkswagenkonzern, der im dritten Quartal einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro verbucht hat.

Wolfsburg: Das VW-Logo steht auf dem Markenhochhaus im Volkswagen Stammwerk.
Ein Thema in den Kommentaren: Der Quartalsverlust des Volkswagenkonzerns (Archivbild). (Julian Stratenschulte / dpa / Julian Stratenschulte)
Die WIRTSCHAFTSWOCHE stellt fest:
"Jetzt ist es tatsächlich so gekommen, sogar schlimmer noch: Rote Zahlen bei Volkswagen. Obwohl es operativ an vielen Stellen gut läuft im VW-Konzern, sich viele Elektromodelle gut verkaufen, der Konzern beim Sparen vorankommt. Doch da sind eben auch: Hohe Kosten durch zusätzliche Zölle aus den USA. Eine Anpassung der Produktstrategie bei Porsche, Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert von Porsche. Erst noch folgen werden: die Kosten der neuen Chipknappheit. Womöglich desaströse Zahlen aus den USA, sollte der dortige Angriff mit E-Autos ins Leere laufen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG findet, es sei
"lachhaft, wenn man nun bei Volkswagen versucht, den Milliardenverlust in der Quartalsbilanz allein mit dem schwierigen 'Marktumfeld' zu erklären. Klar, die Zeiten sind für die deutschen Hersteller kein Spaß. Das Debakel bei VW aber ist untrennbar mit dem Namen eines Mannes verknüpft – dem von Konzernchef Oliver Blume. Er ist in dieser Position nicht länger tragbar."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER gibt zu bedenken:
"Die US-Zölle kommen nicht aus heiterem Himmel, und die Porsche-Krise bestraft vor allem überzogenes Selbstbewusstsein. Die Porsche-Krise wird vergehen, der Zoll aber bleiben. Und auch wenn der aktuelle Verlust zum Teil auf Einmaleffekten beruht und am Jahresende insgesamt trotzdem ein Gewinn stehen wird: Die mühsam gewonnene Handlungsfreiheit ist schon wieder drastisch geschrumpft. Der Konzern wird bei seinen Sparpaketen also noch einmal nachbessern."
Die BÖRSEN-ZEITUNG beschäftigt sich mit dem Treffen von US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi, bei dem es eine Einigung in Handelsfragen gab:
"Beim für die westliche Industrieszene alles entscheidenden Zugang zu Chinas kritischen Mineralien kommt man ins Stutzen. Trump versichert, dass China die Exportkontrollen für seltene Erden für ein Jahr zurücknimmt. Das große Reizthema sei damit aus der Welt. Fakt ist aber, dass China zunächst nur die jüngste Verschärfung des Exportregimes als direkte Antwort auf US-Sanktionen für chinesische Firmen zurückstellt. Zunächst dürfte China im Geiste des neuen Akkords keine gravierenden Lieferengpässe mehr inszenieren. Insofern ist eine Atempause gegeben."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG fragt:
"Ist nun alles gut? Keineswegs. Beide Staatschefs hatten den Finger schon wieder am Abzug. In einer Welt, die vor allem durch Reaktionen auf Drohgebärden gesteuert wird, lässt sich schlecht wirtschaften. Es reicht ein Funke, und die Drohspirale dreht sich von Neuem."