18. November 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird der Konflikt um das Rentenpaket der Bundesregierung.

    Gold Bitcoin-Münze und Goldbarren auf schwarzem Tisch.
    Weltweit hat die Krypto-Kriminalität zugenommen. (Archivbild) (Imago Images / Zoonar.com / Jiri HERA)
    Das HANDELSBLATT aus Düsseldorf notiert:
    "Seit Jahren warnen Experten vor der Überalterung der Gesellschaft und der damit verbundenen Überlastung der Sozialsysteme. Ihre Forderung: Es braucht eine Rentenreform, und das eigentlich schon vorgestern. Die Junge Gruppe hat also recht, wenn sie dem Rentenpaket der Koalition mit Stabilisierung des Rentenniveaus und milliardenschweren Zusatzausgaben nicht zustimmen will. Aber die Bundesregierung ist jetzt schon ein fragiles Konstrukt, das ein schwerer Windstoß jederzeit zum Einstürzen bringen könnte. Wenn das zwischen Union und SPD im Kabinett bereits abgestimmte Rentenpaket im Bundestag scheitert, wäre das mehr als ein schwerer Windstoß. Es würde die Regierung für Wochen durcheinanderwirbeln und vermutlich ihr Ende bedeuten."
    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG merkt an:
    "Die Koalitionsspitzen suchen nervös nach einem Hebel, um die jungen Unionsabgeordneten auf Linie zu bringen. Die sollten sich den Schneid nicht abkaufen lassen durch Drohungen oder unverbindliche Zugeständnisse. Ihre Kritik an einer demografisch blinden Rentenpolitik, die die Kosten der Verrentung überwiegend gut versorgter Babyboomer nochmals übermäßig erhöht, statt sie zu mindern, trifft ins Schwarze. Ihr Anliegen hat breite Unterstützung verdient, gerade auch aus der jungen Generation."
    Die TAGESZEITUNGTAZ – prognostiziert:
    "Dafür, dass sich die jungen Abgeordneten mit einer Zusatzerklärung füreine künftige, umfassende Rentenform zufrieden geben, wie Merz sievorgeschlagen hat, gibt es bislang keine Anzeichen. Vielleicht ist am Ende wirklich der einzige Ausweg aus der verfahrenen Situation, das Gesetzespaket zu verschieben, bis die Rentenkommission ihre Ergebnisse vorgelegt hat. Für die Reformfähigkeit der Koalition ließe das allerdings nicht Gutes hoffen. Und für den Kanzler wäre es eine deutliche Schlappe."
    Nun zu einem anderen Thema. Einer internationalen Recherche zufolge haben Geldwäsche-Delikte mit Krypto-Währungen zugenommen. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kritisiert:
    "Wer in Deutschland auf einen Krypto-Kriminellen hereinfällt, der hat wenig Chancen darauf, sein Geld jemals wiederzusehen. Denn es ist hier immer jene Polizei und Staatsanwaltschaft zuständig, in deren Nähe man nun einmal wohnt – und bei Krypto-Verbrechen sind viele Ermittler einfach noch nicht wirklich auf Augenhöhe mit den Personen, die sie eigentlich jagen sollten. Das ist nicht unbedingt die Schuld der Beamten, sondern der mangelnden Ausstattung und Aufmerksamkeit für ein Phänomen, das immer bedrohlicher wird."