
Das HANDELSBLATT glaubt:
"Die Öffnung einzelner Wirtschaftsverbände gegenüber der AfD folgt der Hoffnung, man könne die Partei im direkten Gespräch politisch entlarven. Man müsse die AfD politisch stellen, sagt die Präsidentin des Familienunternehmer-Verbands, Marie-Christine Ostermann. Das gelinge aber nicht, wenn man ausschließlich in den 'Kategorien gut oder böse' über die AfD spreche. Diese Vorstellung ist erstaunlich naiv. Sie ignoriert, worum es bei der AfD längst geht: nicht um ökonomische Vernunft, sondern um ein politisches Projekt, das sich gegen grundlegende Prinzipien einer offenen, liberalen und rechtsstaatlichen Ordnung richtet."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN beobachtet:
"Wer Veranstaltungen gerade von mittelständischen, familiengeführten Unternehmen besucht und nach der AfD fragt, der erlebt eine Haltung, über die man sich schon wundern kann. Nicht wenige Chefs haben sich schon mit Politikern der AfD, ja sogar den Vorsitzenden der Partei getroffen. Nicht zufällig, sondern bewusst. Warum tun die das? Neugier? Das dürfte in den wenigsten Fällen dahinterstecken. Zu Grunde liegt dem doch vielmehr der Gedanke, ja, bisweilen sogar die Erwartung, dass diese Leute wichtig werden könnten, was zu sagen bekommen. Dann will man halt vorbereitet sein. Das ist opportunistisch."
Themenwechsel. Prominente Wissenschaftler haben an die Bundesregierung appelliert, das Rentenpaket zu stoppen. Dazu heißt es in der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Tatsächlich müsste Deutschland deutlich mehr in Bildung, Qualifikation und Zukunftsfähigkeit auch durch Zuwanderung investieren, damit mittelfristig überhaupt genug Menschen in Lohn und Brot sind, um das System noch zu tragen. Doch die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz ist nicht die Erste, die die Beantwortung unbequemer Fragen scheut wie der Teufel das Weihwasser. Sie fürchtet den Zorn einer Wählerschaft, die immer älter wird, und blendet aus, dass die jungen Generationen längst spüren, wie ungerecht und gefährlich die Schieflage ist."
Die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG sieht bei vielen Bürgerinnen und Bürgern eine "illusorische Anspruchshaltung":
"Reformen, ja bitte – aber nicht bei meinem Geldbeutel. Und später in Rente gehen oder mehr arbeiten will sowieso nur ein kleiner Teil der Menschen in Deutschland. Diese Selbsttäuschung wird sich das Land nicht mehr lange leisten können."