03. Dezember 2025
Die Wirtschaftspresseschau

In den Kommentaren geht es unter anderem um den Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer.

Das Logo des Konzerns Bayer bei der Eisen(III)-Chlorid-Recycling-Anlage der Bayer AG in Dormagen.
Die Kommentare beschäftigen sich unter anderem mit dem Bayer-Konzern (Archivbild). (picture alliance / Panama Pictures / Christoph Hardt)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG stellt fest:
"Seit der Übernahme des amerikanischen Saatgutkonzerns Monsanto ist Bayer mit Hunderttausenden Klagen zur angeblich krebserregenden Wirkung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat konfrontiert. Doch jetzt gibt es einen Punktsieg im Heimatland des Bayer-Vorstandsvorsitzenden Bill Anderson: Eine Entscheidung des höchsten US-Gerichts zu Glyphosat wird wahrscheinlicher – und sie könnte niedrigeren Instanzen die Grundlage entziehen. Das bedeutet nicht, dass Bayer nie wieder verklagt werden kann, und noch ist der Konzern weit entfernt von früheren Höhen. Doch es ist ein wichtiger Schritt."
Die BÖRSEN-ZEITUNG vermutet, mit einem positiven Urteil wäre der
"Grundstein gelegt, um den Rechtskomplex absehbar zu den Akten legen zu können. Immerhin beschäftigt Bayer nicht nur Heerscharen von Anwälten, um der Klagwelle Herr zu werden. Vielmehr binden die Rechtsstreitigkeiten, die sich Bayer mit der Übernahme von Monsanto einkaufte, enorme Managementkapazitäten und kosten obendrein extrem viel Geld. Mehr als 10 Milliarden Euro hat Bayer inzwischen in Vergleichszahlungen gesteckt, der Rückstellungsbestand belief sich Ende September auf 6,5 Milliarden Euro – wohlgemerkt nur für den Glyphosat-Komplex."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE gibt zu bedenken:
"Bayer hat zwar gute und stichhaltige Argumente. Der Konzern beruft sich zu Recht darauf, dass die US-Umweltbehörde EPA Glyphosat für sicher hält und Warnungen über angebliche Krebsgefahren ablehnt. Aber letztendlich entscheiden die neun Richterinnen und Richter immer noch autonom. Und bei aller Freude: All der Ärger und die milliardenteuren Gerichtsverfahren, das hätte nicht sein müssen. Die Übernahme des Glyphosat-Herstellers Monsanto durch Bayer war und bleibt ein Fehler."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER geht auf die Fernsehsendergruppe RTL ein, die den Abbau von 600 Arbeitsplätzen angekündigt hat:
"Dieser Schritt ist eine bittere Pille für alle Betroffenen und die gesamte Belegschaft, die angesichts des schwierigen Marktumfelds und einer ungewissen Zukunft verunsichert ist. Doch um genau diese Zukunft von und bei RTL zu sichern, ist ein harter Sparkurs wohl notwendig. Das einstige Schlaraffenland namens werbefinanziertes Privatfernsehen ist keines mehr – und RTL im Rennen um einen Spitzenplatz unter den Streaming-Diensten noch lange nicht am Ziel. Die Wette mit dem Kauf von Sky verspricht einen großen Gewinn, doch sie muss erst aufgehen."