08. Dezember 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Nach der Veröffentlichung der neuen US-Sicherheitsstrategie machen sich etliche Zeitungen Gedanken über deren wirtschaftliche Folgen für Europa, aber auch für die USA selbst.

US-Präsident Donald Trump sitzt vor mehreren Flaggen und breitet die Hände aus.
Was bedeutet die neue Sicherheitsstrategie der USA für Europa? (picture alliance / Consolidated News Photos / Yuri Gripas - Pool via CNP)
Die FRANKFURTER ALLGENEINE ZEITUNG betont:
"Als Donald Trump und seine Leute vor fast einem Jahr ins Weiße Haus einzogen, wussten sie um die Gefahr einer Überdehnung der amerikanischen Macht. Die Vereinigten Staaten verfügen nicht länger über die wirtschaftliche Stärke für eine dominierende Weltrolle. Die sehr stark wachsende Staatsverschuldung deutet diese Überdehnung ebenso an wie der vor allem im Vergleich zu China beängstigende Bedeutungsverlust der Industrie. Eine rationale Politik versuchte, die internationalen Herausforderungen, von denen nach Ansicht von Ökonomen vor allem China profitiert, mit erprobten Partnern anzugehen. Stattdessen versucht sich Washington an der selbst verschuldeten Pein der Europäer mit der Veröffentlichung einer Sicherheitsstrategie zu delektieren, die auf dem Alten Kontinent prompt ein großes Zittern auslöst."
Aus Sicht der TAGESZEITUNG - TAZ - hat Europa - Zitat:
"... keine andere Chance, als geeint gegenüber all den Provokationen der USA sowie des neuen US-Verbündeten Russland aufzutreten. Konkret heißt das unter anderem: eine Wirtschaftspolitik betreiben, die eine tragfähige Sozialpolitik flankiert und sich gleichzeitig unabhängiger von den Wirtschaften in den USA und China macht. Eine Migrationspolitik forcieren, die gleichermaßen humanitär ist und den Wirtschaftsaufschwung befördert. Europa kann das, es muss nur wollen."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER kommentiert die Ankündigung der neuen Bahnchefin Palla, die Zahl der Stellen im Topmanagement zu halbieren:
"Sagen, was man tut – und dann auch tun, was man sagt: Diese Grundregel für verlässliches Handeln wendet Evelyn Palla nun auch bei der Deutschen Bahn an. Endlich, möchte man sagen. Die Ankündigung der Bahnchefin, die Management-Positionen in der Konzernzentrale 2026 radikal zu verringern, ist drastisch und wird nicht ohne Widerstände der Betroffenen über die Bühne gehen. Aber sie ist richtig und überfällig. Zu lange hatte Pallas Vorgänger Richard Lutz vergeblich versucht, mit zentral gesteuerten Sanierungsprogrammen messbare Verbesserungen zu erreichen. Personalabbau in den Büroetagen gehörte zwar dazu. Doch viele Doppelstrukturen, inklusive unklarer Zuständigkeiten, blieben bestehen. Hier setzt Palla an. Mit einer Mischung aus Verbindlichkeit und Stringenz war sie auf ihrem vorherigen Posten als DB Regio-Vorständin äußerst erfolgreich."