
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG betont, die Zahl sei in diesem Jahr
"mit geschätzt 23.900 Fällen so hoch wie seit zehn Jahren nicht. Was ist so schlimm daran? In der Zeit nach der Internetblase Anfang des Jahrtausends und dem Terroranschlag auf das World Trade Center vom 11. September 2001 war die jährliche Zahl der Unternehmenspleiten mit teils mehr als 39.000 deutlich höher als nun für das Jahr 2025 erwartet. Das macht die aktuelle Insolvenzwelle jedoch nicht harmloser. Denn jede Krise besitzt einen anderen Charakter. Unter den neuen globalen Konflikten, den Zöllen und den hohen Energiepreisen leidet besonders die exportaffine und energiehungrige deutsche Industrie, also ausgerechnet jene Branche, die in der Vergangenheit oft als Stabilitätsanker wirkte."
Die Zeitung DIE GLOCKE aus Oelde stellt fest:
"Als hoffnungsvolles Signal verweist manch Ökonom auf mögliche positive Wirkungen des 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturprogramms. Nichts als Augenwischerei: Dieser Goldschatz geht in weiten Teilen für konsumtive Ausgaben – Stichwort: Mütterrente – drauf. Er verkommt zum Verschiebebahnhof, um Wahlversprechen zu erfüllen. Gleichzeitig hat das Ringen um die Rente deutlich gemacht, wie es um den Reformwillen der Bundesregierung steht. Notwendige Schritte werden in Arbeitskreise delegiert."
Themenwechsel. "Die Lage ist schlecht, die Stimmung noch schlechter", schreibt die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) zur konjunkturellen Lage:
"Deutschland, so scheint es, hat seinen Biss verloren, seine Ambition, den Ehrgeiz, die Energie. Die Wirtschaft dümpelt seit Jahren vor sich hin. Die schwarz-rote Koalition hat die Zeichen der Zeit erkannt. Trotzdem schafft es Bundeskanzler Friedrich Merz nicht, das Ruder energisch herumzureißen. Schließlich befinden sich die großen Volksparteien in einer ähnlichen Krisenstimmung wie Teile der deutschen Industrie."
Das HANDELSBLATT erwartet, dass Industrie und Gewerbe weiterhin auf Gas als Energieträger setzen. Ein Gasverteilnetz lasse sich
"vergleichsweise einfach von Erdgas auf Wasserstoff umrüsten. Auch Biogas oder synthetisch hergestelltes Gas auf Wasserstoffbasis stellen interessante Alternativen dar. Ob in der Papier-, Metall-, Lebensmittel- oder Glasindustrie – deutschlandweit setzen Unternehmen zunehmend auf den Bezug klimaneutraler gasförmiger Energieträger. Besonders im Fokus steht dabei Wasserstoff. Häufig handelt es sich zudem um Prozesse, die sich gar nicht auf Strom umstellen lassen."
