
"Die EU-Kommission ermittelt, ob Google seine Künstliche Intelligenz illegal gefüttert hat, also quasi ohne das Futter zu bezahlen. Dass die Kommission das tut, ist gut und richtig. Nicht alles, was im Netz zu finden ist, kann als natürliche Ressource verwendet werden. Lizenzverträge auszuhandeln mag mühsam sein – es ist aber fair."
Der Industriekonzern Thyssenkrupp stellt sich nach einer teilweisen Erholung im vergangenen Geschäftsjahr auf erneut hohe Belastungen ein. Die BÖRSEN-ZEITUNG meint:
"Mit klassischen Kostensenkungsmaßnahmen sind die strukturellen Probleme nicht in den Griff zu bekommen. Zumal die Geschäfte, in denen Thyssenkrupp unterwegs ist, vornehmlich in den deutschen Krisenbranchen angesiedelt sind – besonders exponiert ist Thyssenkrupp dabei in der Automobilindustrie. Das betrifft nicht nur das Stahlgeschäft, sondern auch das Autozuliefergeschäft und den Werkstoffhandel. Die drei Segmente standen zuletzt für einen Umsatzanteil von 86 Prozent und bestimmen das Ergebnis."
Der Münchner Autobauer BMW bekommt einen neuen Chef. Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic soll am 14. Mai kommenden Jahres das Amt von Oliver Zipse übernehmen. Die WIRTSCHAFTSWOCHE bemerkt:
"Manch ein BMWler erkennt in dem Schachzug das feine Gespür der Eignerfamilie Quandt und Klatten für das richtige Timing. Andere sagen, der Wechsel käme viel zu spät. Oliver Zipse hat BMW zwar erfolgreich durch viele Krisen geführt: Covid, Ukrainekrieg, Chipmangel. Viele Angestellte empfanden seinen Führungsstil allerdings als kühl, berechnend, misstrauisch. Vom 'Teflon-Mann' oder 'Samurai' ist die Rede – nicht erst seit Wochen, sondern seit Jahren. Trotzdem wurde der Vertrag von Zipse 2023 noch einmal verlängert, obwohl er die Altersgrenze von 60 Jahren durchbrochen hatte. Nun soll aber Schluss sein."
Der US-Medienkonzern Paramount will die Übernahme von Warner Brothers Discovery durch Netflix mit einem eigenen Angebot vereiteln. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG konstatiert:
"In der US-Medienbranche geht es gerade ums Ganze. Zwei Konzerne konkurrieren um Warner Bros. Setzt Netflix sich durch, wäre das eine Gefahr für die Kinos und die Filmkunst. Netflix-Filme tendieren zum Mittelmaß, weil das, was ohnehin viele gucken, noch mehr Kunden durch die Algorithmen der Plattform vorgeschlagen wird. Die zweite Option birgt aber eine noch größere Gefahr. Die Führung von Paramount Skydance, dem anderen Interessenten, ist Donald Trump verbunden. Nachdem Skydance den Paramount-Konzern übernommen hatte, wurden bei dessen Nachrichtensender CBS rechtskonservative Aufpasser installiert. Paramount Skydance will auch, anders als Netflix, den ganzen Konzern kaufen, also auch mit dem Nachrichtensender CNN."
