12. Dezember 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG kritisiert die jüngste Senkung der Leitzinsen in den USA und argumentiert:

Jerome Powell, Präsident der US-Notenbank Federal Reserve, gibt eine Pressekonferenz nach der ersten Sitzung unter seiner Leitung.
Jerome Powell, Präsident der US-Notenbank Federal Reserve (Carolyn Kaster/AP/dpa)
"Wenn die amerikanische Volkswirtschaft floriert, wie Präsident Donald Trump in diesen Tagen propagiert, dann muss sie nicht durch eine Leitzinssenkung stimuliert werden. Im Gegenteil: Die Notenbanker der Federal Reserve müssten mit gespannter Aufmerksamkeit die Wirtschaft nach inflationären Entwicklungen scannen, um diese im Keim zu ersticken. Dass Trump trotzdem beständig Leitzinssenkungen fordert, ist man inzwischen gewohnt. Er schert sich nicht um Inkonsistenzen seiner Botschaften, wenn diese nur für sich klar und einprägsam sind: Trumps Wirtschaft ist gut; alles, was noch schlecht ist, ist Joe Bidens Schuld; die Fed hintertreibt seine Politik. Man kennt das. Die Notenbanker allerdings, die nun eine Leitzinssenkung von 0,25 Prozentpunkten beschlossen haben, sollten solche Inkonsistenzen vermeiden. Es ist die dritte Leitzinssenkung in Folge."
Die neue Bahnchefin Palla will schlankere Strukturen für den Konzern. Dazu schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:
"Palla zerschlägt ein System, das über viele Jahre eher dem Selbsterhalt gedient hat als dem Kunden. Zwar macht sie sich damit intern auch einige Feinde, die schon jetzt versuchen, ihre Glaubwürdigkeit zu untergraben. Dass Palla ihre Sache durchzieht, zeigt jedoch, dass endlich jemand an der Spitze der Bahn steht, der sich traut, nötige Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig muss Palla aufpassen, dass sie bei all den Umbauten das Wichtigste nicht vergisst. Noch dringender als die Strukturen muss sich bei der Bahn die Unternehmenskultur ändern. Viele Mitarbeiter sind erschöpft und frustriert, sie klagen über viel zu lange Schichten und fehlende Wertschätzung. Palla muss eine Kultur schaffen, in der Führungskräfte Probleme wirklich angehen und aus lauter Einzelkämpfern wieder Teams werden."
Die Pläne für die Umstrukturierung der Deutschen Bahn seien längst überfällig, meint die FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"Die Zentrale wird weitgehend entmachtet. Entscheidungen werden dort getroffen und verantwortet, wo die Beschäftigten sie auch umsetzen. Der Plan der seit zehn Wochen amtierenden Vorstandschefin Evelyn Palla erscheint angesichts vieler verfestigter Strukturen im Bahnkonzern gewagt. Doch sie hat schon auf ihrem alten Posten als Vorständin des Regionalverkehrs bewiesen, dass dezentrale Entscheidungsstrukturen erfolgreicher sein können. Gelingt es ihr, dieses Konzept auf den gesamten Konzern mit seinen gut 220.000 Beschäftigten zu übertragen, wird sie als erfolgreichste Vorstandschefin seit der Bahnreform 1994 in die Unternehmensgeschichte eingehen."