Landwirt Rafael Miguel Alonso fährt zu seinen Olivenfeldern mitten in der Wüste von Almería. Rechts und links begrenzen felsige Hügel die Einfahrt zu einem kleinen Tal, das nach mehreren Tauschgeschäften mit anderen Kleinbauern inzwischen vollständig seiner Familie gehört. Der alte Geländewagen holpert über den Feldweg, aber unter der Motorhaube steckt pfiffige Technik:
" Ein deutscher Bekannter hat ein System patentiert, mit dem ganz gewöhnliche Dieselmotoren mit Speiseöl funktionieren. Das kostet gerade mal 1.200 Euro. Jetzt läuft der Motor mit dem alten Fritieröl aus dem Restaurant unserer Olivenölfabrik. Das könnten wir sowieso nicht mehr gebrauchen. Wir wollen jetzt auch unsere Traktoren mit diesem System ausrüsten. "
Schon die Autofahrt macht deutlich: Rafael Miguel Alonso ist kein ganz normaler Olivenbauer. Ausgerechnet in Almería, der Provinz, die zum Synonym für rücksichtslose Anbaumethoden und gnadenlose Ausbeutung ausländischer Erntehelfer geworden ist, führte er vor acht Jahren ökologischen Landbau ein. Tradition und Fortschritt gehen bei ihm Hand in Hand:
" Rechts sehen wir die Olivenart Picual, und links neue Bäume der Sorte Lechín. Und diese Bäume da vorne sind alte Pflanzungen der Olivenart Lechín. Diese Bäume haben schon unsere Großväter gepflanzt. Das ist die ursprünglich hier beheimatete Sorte. Sie ist sehr resistent gegen die Hitze und benötigt weniger Wasser. Sie produziert jedoch weniger Oliven und die Früchte sind sehr klein, verglichen mit anderen Sorten. "
Aber dem 26-Jährigen, der die Finca gemeinsam mit seinem Vater und seinem Onkel bewirtschaftet, kommt es sowieso mehr auf die Qualität als auf die Menge an. In der heißen Wüste von Almería regnet es sehr wenig. Aus dem Brunnen entnimmt er im Sommer nie mehr Wasser, als sich im Winter wieder auffüllt. Und die ohnehin schon sparsame Tröpfchenbewässerungsmethode hat die Familie noch weiter verbessert:
" Das ist recht einfach. Normalerweise wird um jeden Baum ein solcher Schlauch gelegt, aus dem das Wasser austropft. Wir haben neben jeden Baum einen solchen kleinen Schacht gegraben und stecken den Schlauch hinein. So verdunstet deutlich wenig Wasser, das Wasser kommt direkt an die Wurzeln, und die Wurzeln wachsen auch tiefer. Nach einer Untersuchung der Universität von Almería sparen wir auf diese Weise zwischen 20 und 30 Prozent Wasser. "
Rafael Miguel Alonso hat Umweltwissenschaften studiert. Er ist sichtlich stolz, sein Wissen so praxisnah umzusetzen. Er zeigt auf die biologischen Fallen für die Bekämpfung der Olivenmücke und spricht von den Bakterien, die er auf die Olivenschildlaus ansetzt. Die Felder sind umreiht von wilden Olivenbäumen. Es lohnt sich nicht, diese Bäume zu ernten, aber sie produzieren viel Blütenstaub, der die Blüten der anderen Bäume befruchtet, sagt Alonso. Der Landwirt fährt zurück zur Fabrik. Dort zeigt er stolz aufs Hallendach:
" Wir produzieren unsere eigene Energie. Wir haben seit ein paar Monaten eine Fotovoltaik-Anlage. Die produziert 100 Kilowatt Strom pro Stunde. Diesen Strom speisen wir ins Netz ein und erhalten dafür einen höheren Preis, als wir für den Strom aus dem Netz bezahlen. Mit dieser Subvention hoffen wir, dass sich die Anlage in 8 bis 12 Jahren selbst finanziert hat. "
Das Ergebnis gibt Rafael Miguel Alonso Recht. Er kann sein ökologisches Olivenöl selbst vermarkten, mehr als die Hälfte geht in den Export. Das andalusische Agrarministerium hat die Finca gerade als beispielhaft für nachhaltige Landwirtschaft ausgezeichnet. Dieser Anbau hat allerdings auch seinen Preis. Sieben Euro kostet der halbe Liter, doppelt so viel wie herkömmliches kaltgepresstes Olivenöl. Alonso verteidigt den ökologischen Mehrwert:
"Das herkömmliche Modell der Landwirtschaft, große Mengen möglichst billig herzustellen verschwendet Wasser und Energie, verdrängt alte Sorten zugunsten von ertragsreichen Sorten. Wir verwenden keine Chemie um Unkraut zwischen den Bäumen zu vernichten, wir lassen dafür Schafe weiden. Hier leben sogar kleine Frösche, die im Sommer sozusagen "überwintern" und erst wieder mit den geringen Niederschlägen aktiv werden. Die Zukunft liegt in einer nachhaltigen Landwirtschaft, die gesunde und unbelastete Lebensmittel erzeugt und effizienter mit den natürlichen Ressourcen umgeht."
" Ein deutscher Bekannter hat ein System patentiert, mit dem ganz gewöhnliche Dieselmotoren mit Speiseöl funktionieren. Das kostet gerade mal 1.200 Euro. Jetzt läuft der Motor mit dem alten Fritieröl aus dem Restaurant unserer Olivenölfabrik. Das könnten wir sowieso nicht mehr gebrauchen. Wir wollen jetzt auch unsere Traktoren mit diesem System ausrüsten. "
Schon die Autofahrt macht deutlich: Rafael Miguel Alonso ist kein ganz normaler Olivenbauer. Ausgerechnet in Almería, der Provinz, die zum Synonym für rücksichtslose Anbaumethoden und gnadenlose Ausbeutung ausländischer Erntehelfer geworden ist, führte er vor acht Jahren ökologischen Landbau ein. Tradition und Fortschritt gehen bei ihm Hand in Hand:
" Rechts sehen wir die Olivenart Picual, und links neue Bäume der Sorte Lechín. Und diese Bäume da vorne sind alte Pflanzungen der Olivenart Lechín. Diese Bäume haben schon unsere Großväter gepflanzt. Das ist die ursprünglich hier beheimatete Sorte. Sie ist sehr resistent gegen die Hitze und benötigt weniger Wasser. Sie produziert jedoch weniger Oliven und die Früchte sind sehr klein, verglichen mit anderen Sorten. "
Aber dem 26-Jährigen, der die Finca gemeinsam mit seinem Vater und seinem Onkel bewirtschaftet, kommt es sowieso mehr auf die Qualität als auf die Menge an. In der heißen Wüste von Almería regnet es sehr wenig. Aus dem Brunnen entnimmt er im Sommer nie mehr Wasser, als sich im Winter wieder auffüllt. Und die ohnehin schon sparsame Tröpfchenbewässerungsmethode hat die Familie noch weiter verbessert:
" Das ist recht einfach. Normalerweise wird um jeden Baum ein solcher Schlauch gelegt, aus dem das Wasser austropft. Wir haben neben jeden Baum einen solchen kleinen Schacht gegraben und stecken den Schlauch hinein. So verdunstet deutlich wenig Wasser, das Wasser kommt direkt an die Wurzeln, und die Wurzeln wachsen auch tiefer. Nach einer Untersuchung der Universität von Almería sparen wir auf diese Weise zwischen 20 und 30 Prozent Wasser. "
Rafael Miguel Alonso hat Umweltwissenschaften studiert. Er ist sichtlich stolz, sein Wissen so praxisnah umzusetzen. Er zeigt auf die biologischen Fallen für die Bekämpfung der Olivenmücke und spricht von den Bakterien, die er auf die Olivenschildlaus ansetzt. Die Felder sind umreiht von wilden Olivenbäumen. Es lohnt sich nicht, diese Bäume zu ernten, aber sie produzieren viel Blütenstaub, der die Blüten der anderen Bäume befruchtet, sagt Alonso. Der Landwirt fährt zurück zur Fabrik. Dort zeigt er stolz aufs Hallendach:
" Wir produzieren unsere eigene Energie. Wir haben seit ein paar Monaten eine Fotovoltaik-Anlage. Die produziert 100 Kilowatt Strom pro Stunde. Diesen Strom speisen wir ins Netz ein und erhalten dafür einen höheren Preis, als wir für den Strom aus dem Netz bezahlen. Mit dieser Subvention hoffen wir, dass sich die Anlage in 8 bis 12 Jahren selbst finanziert hat. "
Das Ergebnis gibt Rafael Miguel Alonso Recht. Er kann sein ökologisches Olivenöl selbst vermarkten, mehr als die Hälfte geht in den Export. Das andalusische Agrarministerium hat die Finca gerade als beispielhaft für nachhaltige Landwirtschaft ausgezeichnet. Dieser Anbau hat allerdings auch seinen Preis. Sieben Euro kostet der halbe Liter, doppelt so viel wie herkömmliches kaltgepresstes Olivenöl. Alonso verteidigt den ökologischen Mehrwert:
"Das herkömmliche Modell der Landwirtschaft, große Mengen möglichst billig herzustellen verschwendet Wasser und Energie, verdrängt alte Sorten zugunsten von ertragsreichen Sorten. Wir verwenden keine Chemie um Unkraut zwischen den Bäumen zu vernichten, wir lassen dafür Schafe weiden. Hier leben sogar kleine Frösche, die im Sommer sozusagen "überwintern" und erst wieder mit den geringen Niederschlägen aktiv werden. Die Zukunft liegt in einer nachhaltigen Landwirtschaft, die gesunde und unbelastete Lebensmittel erzeugt und effizienter mit den natürlichen Ressourcen umgeht."