In den gut zwei Monaten rund um die Sommersonnenwende geht im Norden die Abend- direkt in die Morgendämmerung über. Astronomisch dunkel ist es erst, wenn die Sonne etwas mehr als achtzehn Grad unter dem Horizont steht.
Das ist derzeit nördlich von Köln und Erfurt schon nicht mehr der Fall. Bis zum 21. Juni rutscht diese Grenze hinab bis auf die geographische Breite von Freiburg.
Blau- und Rottöne auch in der Nacht
Nahe der dänischen Grenze kommt es bald zu einem weiteren Phänomen: Sinkt die Sonne nicht einmal zwölf Grad unter den Horizont, dann geht die nautische Dämmerung nicht zu Ende.
Von Anfang Juni bis Mitte Juli bleibt es ganz im Norden Schleswig-Holsteins oder Mecklenburg-Vorpommerns nautisch hell – dann schimmert es am Nordhorizont auch mitten in der Nacht in Blau- und leichten Rottönen.
Um die legendären Weißen Nächte wie in Sankt Petersburg oder Stockholm zu erleben, muss man schon bis auf die Breite Oslos nach Norden fahren.
Dann versinkt die Sonne zu Sommeranfang nicht einmal sechs Grad unter den Horizont – und selbst die bürgerliche Dämmerung geht nicht zu Ende. Dann sind auch mitten in der Nacht kaum Sterne zu sehen.
Der Hochsommer ist nicht mehr weit
So dramatisch wird es in Deutschland nicht. Aber im Norden signalisiert jetzt die Mitternachtsdämmerung, dass der Hochsommer nicht mehr weit ist.